Schüler begeistern mit Musical „Die verschwundene Flöte“ Gespenstertänze und Vampir-Karate

In tollen Kostümen überzeugten die jungen Schauspieler auf der Bühne. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Mozarts Zauberflöte, Melody, die nicht zum vermeintlich langweiligen Geburtstag ihrer Tante Ursula möchte, und Mozart, der die Turnhalle der Georg-Büchner-Schule rockt: Mit einem Kooperationsprojekt zwischen der Dreieicher Förderschule und der Erich-Kästner-Schule verzauberten die Kinder der beiden Schulen das Publikum mit dem Musical „Die verschwundene Flöte.“

Sie erzählen dabei die selbst geschriebene Geschichte von dem Mädchen Melody (Alina Siegel), dass auf der Suche nach ihrer Flöte in die verlassene Schule zurückkehrt. Sie trifft dabei auf Mozarts Zauberflöte (Lena Feldmann) und gemeinsam erleben sie in der Schule so manches Abenteuer. Das Stück lebt von fetzigen Melodien, die von der engagierten Band live eingespielt werden. Die jungen Tänzer begeistern mit Gespenstertänzen und Vampir-Karate.

Auch Mozart (Laura Hoffman) und die Hausmeisterin (Celina Demirel), die immer wieder über den Putzeimer stolpert, haben lustige Auftritte. Der Applaus ist dem Ensemble nach dem Abschlusstanz zu Michael Jacksons „Thriller“ in der gut besetzten Turnhalle sicher.

Ein ganzes Schuljahr haben die jungen Darsteller für den Auftritt mit Live- Band, Tänzern, Sängern und Schauspielern geprobt und viel Herzblut in das Projekt investiert. „In Zeiten von Inklusion und engerer Zusammenarbeit ist die Vernetzung der Schulen wichtig. Diese Kooperation füllen wir mit gemeinsamen Projekten mit Leben. Das Musical mit Darstellern aus beiden Schulen ist dabei nur ein Baustein“, erläutert Jan Schneider, Lehrer an der Förderschule.

Alle Gruppen, Band, Schauspieler, Sänger und Tänzer, sind von Kindern der Sprendlinger Grundschule und den Förderschülern besetzt und professionell betreut worden.

Schneider hat die Bandproben geleitet, Christine Büttinghaus hat mit den Schauspielern geprobt, für die Sänger war mit Andrea Sobiesinsky eine professionelle Gesangstrainerin mit an Bord und Chrizelde van Brouwershaven hat die Tänze mit den Kindern einstudiert.

Einen Großteil der Arbeit habe am Anfang der Proben die Entwicklung der Geschichten ausgemacht. „Die Kinder haben sich eingebracht und eben die Geschehnisse eingearbeitet, die sie schon immer mal in der Schule erleben wollten“, berichtet Jan Schneider lachend. Für den „roten Faden“ und die Zusammensetzung seien dann die Erwachsenen verantwortlich. Die Musik sei das verbindende Medium des Stücks. „Wir können dabei für alle Kinder die passende Rolle finden, die die Stärken zum Vorschein bringt. Kein Kind ist das fünfte Rad am Wagen, alle werden gebraucht und jeder macht eben das, was er am besten kann. Dabei ist es ganz egal, ob es sich dabei um eine große oder um eine kleine Rolle handelt“, sagt Schneider. Das Selbstbewusstsein der jungen Darsteller sei immens gewachsen in den vergangenen Monaten und zur Aufführung haben alle „noch ein Schippchen drauf gelegt“, fällt Angelika Gallwas, stellvertretende Schulleiterin der Georg-Büchner-Schule, auf. Das Musical sei „gelebte Inklusion“ und ein Herzensprojekt für alle Beteiligten. Der Dreieicher Weihnachtskalender hat „Die verschwundene Flöte“ mit 3.000 Euro unterstützt und damit die Honorarkräfte und so einige Anschaffungen rund um die Technik überhaupt erst ermöglicht.