FAHRZEUGVETERANENVEREIN Rostblütenfest lockt zahlreiche Oldtimer-Fans an Glänzende Schmuckstücke

Die Vielfalt alter Fahrzeuge auf dem Rostblütenfest war beeindruckend: ein alter Mini, neben einem alten Ford und im Hintergrund der legendäre VW Käfer. Die Sammlerstücke glänzten mit ihren polierten Chromteilen um die Wette.

Dreieich – Der Bürgerpark war am vergangenen Sonntag das Zentrum der Oldtimer-Liebhaber: Auch bei Temperaturen von mehr als 30 Grad sind zum Rostblütenfest des Fahrzeugveteranenvereins etwa 50 Besitzer von alten Motorrädern und etwa 100 Eigentümer von alten Autos angereist. Die zahlreichen Besucher bewundern die Vielfalt der ausgestellten Schmuckstücke.

„Wir haben uns schon allein hier sitzen sehen. Nach zwei Jahren Pause und bei dieser Hitze hatten wir Sorge, ob überhaupt jemand kommt. Wir sind überwältigt von so viel Zuspruch, ich kann mich nicht erinnern, dass es schon mal so voll gewesen ist“, freut sich Pressewart Ottmar Günther über so viel Andrang. 1979 gab es das erste Rostblütenfest im Bürgerpark: „Wir waren eine Truppe von fünf Freunden und wir waren ganz wild auf alte Motorräder. Wir hatten ungefähr 70 Stück und eigens Scheunen für die Sammlung angemietet“, erinnert sich Ottmar Günther gerne an diese Anfänge. Inzwischen hat sich das Oldtimer-Treffen längst in der Szene etabliert. Aus ganz Hessen sind Clubs, Vereine und Sammler angereist – und darüber hinaus, wie Günther betont.

„Wir haben mit dem Bürgerpark einen Ausstellungsort, der einmalig schön und wie gemacht ist für eine solch ungezwungene Veranstaltung wie unsere, wo jeder kommen und gehen kann, wie er mag.“ Kaffee und Kuchen verkaufen die Mitglieder, das Angebot der Würstchen hat der Sprendlinger Frank Müglich übernommen.
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Früher haben die Fahrzeugveteranen das selbst gemacht, aber die Herren kommen alle langsam ins Seniorenalter. Ottmar Günther hat sein Lieblingsauto am Sonntag schnell ausgemacht: ein alter Adler. Der Adler Primus ist im Besitz des Frankfurters Michael Ernst. Der dunkelblaue und auf Hochglanz polierte Oldtimer stammt aus dem Jahr 1933 und hat 25 PS: „Meine Klimaanlage ist der Wind. Wenn es im Auto zu heiß wird, kann ich die Frontscheibe hochklappen. Bei maximal 70 Stundenkilometer, schneller fahre ich das alte Auto nicht mehr, ist das auch ganz angenehm“, erzählt der KFZ-Sachverständige, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Adler in Frankfurt war vor dem Krieg übrigens der drittgrößte Autohersteller in Deutschland.

Neben alten VW-Bullys, Minis, einer Reihe riesiger und leuchtend bunter amerikanischer Straßenkreuzer aus den 60er Jahren und selteneren Modellen wie Simca oder Talbot, die längst nicht mehr gebaut werden, sind auf der Wiese auch ein paar alte Militärautos ausgestellt.

„Das ist ein MUNGA von DKW, ein Mehrzweck Universal Geländewagen mit Allradantrieb aus dem Jahr 1956. Von diesem Modell hatte die Bundeswehr 35.000 Stück und sie waren etwa 20 Jahre im Einsatz“, berichtet Joachim Armbrüster aus Niederdorfelden. Er hat sein Fahrzeug liebevoll restauriert und fährt den offenen Geländewagen regelmäßig am Wochenende aus. Stehen ist nämlich Gift für die alten Karossen. Oldtimertreffen wie das Rostblütenfest mag er besonders gern. „Es ist einfach schön, hier fachzusimpeln und sich auszutauschen. Toll, dass es endlich wieder möglich ist“, sagt der Oldtimer-Besitzer.