Gut besuchte Götzenhainer Kerb erzeugt auch ein Gemeinschaftsgefühl Eine große Familie auf dem Dorfplatz

Spannende Szenen spielten sich später beim Menschenkicker-Turnier ab, bei dem sieben Mannschaften mitmachten. Bild: Strohfeldt

Dreieich – Was für ein Gewusel. Wer am Samstagnachmittag über den Götzenhainer Dalles läuft, begegnet etlichen Familien mit kleinen Kindern. Sie sind in Scharen gekommen, um bei der „Olympiade“ mit zahlreichen Stationen mitzumachen. Von dem Andrang profitieren auch die Schausteller, an deren Buden Pfeile geworfen oder Enten geangelt werden können.

Die Ortsvereine haben sich viel einfallen lassen, um den Nachwuchs bei Laune zu halten. Ob bei den Sportakrobaten der SGG, der Jugendfeuerwehr, den Bogenschützen oder anderen Angeboten des HSV – die Mädchen und Jungen sind mit Feuereifer bei der Sache. Als Belohnung bekommen sie vom Kerbverein Siegerurkunden und Naschtüten. Katarina List vom Vorstand ist zufrieden. Sie hat das Kinderprogramm organisiert. „Der Aufwand hat sich gelohnt.“

Weil das schlechte Wetter im vergangenen Jahr zu heftigen Umsatzeinbußen führte, hat der Kerbverein erstmals seit 2019 wieder auf ein Zelt gesetzt, das entsprechend Miete kostet.

Diesmal werden die Götzenhainer vom Wetter verwöhnt, aber hinterher ist man ja immer schlauer. „Wir wollten auf Nummer sicher gehen. Das Fest wird ja aus den Einnahmen finanziert“, sagt Vorstandsmitglied Peter Schetzkens. Fristete die Götzenhainer Kerb früher ein Schattendasein, hat sie sich inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt mit großer Resonanz entwickelt.

Das liegt zum einen am Umzug auf den Dalles, den 2018 fertiggestellten neuen Dorfplatz in der Ortsmitte. Zum anderen aber auch an den umtriebigen Leuten im Kerbverein, die sich mächtig Mühe geben, ein kurzweiliges Programm auf die Beine zu stellen und nahezu die komplette Logistik stemmen.
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Die Kerb ist auch ein Erfolg, weil viele anpacken. Mitglieder der Vereine zapfen Bier, schenken Wein aus, geben Bratenbrötchen aus oder spülen Geschirr. Das Fest schweißt zusammen, erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl. Die 2023er Kerb ist auch ein „großer Feldversuch“, wie Peter Schetzkens sagt. Denn: Für die vom Kerbverein betriebenen Essens- und Getränkestände gibt es erstmals eine Guthabenkarte, die erworben werden muss. Im besten Falle bargeldlos. Die Neuerung war im Kerbheftchen angekündigt worden, das alle Haushalte erhielten. „Die Änderung hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen werden Rechenfehler vermieden, zum anderen entlastet das die Leute, die Dienst haben“, sagt Schetzkens.

Neu ist auch, dass für die Abendveranstaltungen eine Art Solidaritätsbeitrag erhoben wird. Wer ein Bändchen für zwei Euro erwirbt, hat an allen Kerbtagen freien Zutritt. Die Götzenhainer leisten den Beitrag gern. Der Dalles ist schon am Freitag bei der Partymusik mit dem FK-Duo gut besucht, beim Auftritt der Dreieicher Coverband Disaster am Samstag ist’s noch voller. Auch der Gottesdienst mit Pfarrerin Barbara Schindler und das Blasmusikkonzert von Blechgeschwader beim hessischen Frühschoppen am Sonntag finden regen Zuspruch.  fm