Dreieichenhain feiert 299. Kirchweih Haaner Kerbborsche freuen sich auf tolle Tage

Die Haaner Kerbborsche 2017 freuen sich schon, dass es am Freitag endlich losgeht. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Die Vorbereitungen für die Dreieichenhainer Nationalfeiertage laufen auf Hochtouren. Das Zelt steht, die Fahrgeschäfte werden aufgebaut und die Hemden der Haaner Kerbborsche sind gebügelt. Es kann also losgehen mit der 299. Kirchweih und der größten südhessischen Kerb. 

70.000 bis 80.000 Besucher werden über die Pfingstfeiertage rund um das Untertor, den Festplatz und die Burg erwartet. Die 24 Jungs rund um Kerbvadder Jonathan Köhler können es kaum noch erwarten. „Ich kann es kaum glauben, dass es jetzt endlich losgeht. Wir bereiten und seit zwei Jahren auf die beste Woche unseres Lebens vor. Wir sind heiß und wir sind bereit“, sagt der junge Mann mit der blauen Kerbvadder-Schärpe. Da kann ihm jetzt auch ein vor drei Wochen beim Fußball gebrochener Knöchel nicht mehr die Stimmung vermiesen. „Immer, wenn es jetzt was zu tun gibt, sagt Jona: Ich würde ja gerne, ich kann aber nicht“, sagt sein Stellvertreter Leon Jung schmunzelnd. Auch die anderen Rollen sind bereits verteilt.

Bembelträger und Kerbbaumfäller

Fahnenträger und Bembelträger, diejenigen, die auf das Maskottchen aufpassen und die die Finanzen im Blick haben. „Wir sind ein extrem cooler Jahrgang, wir verstehen uns echt gut, obwohl wir uns vorher gar nicht alle so gut kannten. Wir sind in den vergangenen Monaten zusammen gewachsen“, freut sich Jonathan Köhler. Zusammenhalt ist in den kommenden Tagen auch immens wichtig, schließlich haben die 17, 18 und 19 Jahre alten Burschen einen streng getakteten Zeitplan: Es müssen etwa 1.000 Kerbbäumchen geschlagen werden, am Freitagvormittag wird der große Kerbbaum aus dem Wald geholt, der am Freitagmittag aufgestellt wird. Abends dann der Einmarsch in das prall gefüllte Hausmann-Zelt am Festplatz zum offiziellen Bieranstich.

Kein Schnaps für die Kerbborsche

Apropos Bier: Die Kerbborschen haben die interne Regel getroffen, während der Festtage einen Bogen um die Schnapsgläser zu machen. „Wir halten uns an Äppler und Bier, das wird schon lustig genug“, ist Köhler überzeugt. Einige der Jungs haben ein etwas blödes Timing erwischt und unmittelbar nach dem Verbrennen der Kerbpuppe am Mittwochabend steht das mündliche Abitur an. „Aber man ist ja eben nur einmal im Leben ein richtiger Kerbborsch. Das geht schon irgendwie“, ist der Kerbvadder überzeugt – er macht allerdings auch erst 2018 Abitur. Ein gutes Omen gibt es für unvergessliche Kerbtage übrigens schon: Erstmals hat der aktuelle Kerbborschen-Jahrgang das Kerbborschen-Fußballturnier in der vergangenen Woche gewonnen.

Trubel am Dreieichenhainer Weiher

Für Dennis und Wenzel Hausmann ist die Kerb beliebte Routine. „Wir sind guter Dinge und freuen uns auf viele Gäste über die Festtage“, sagt Dennis Hausmann. Auch Bürgermeister Dieter Zimmer sieht dem Trubel am Dreieichenhainer Weiher entspannt entgegen: „Wir hatten ja massive Probleme mit dem Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Aber unser Konzept in Zusammenarbeit mit der Familie Hausmann, der Polizei, dem Roten Kreuz und den Kerbborschen ist aufgegangen und die letzten beiden Jahre war alles ruhig“, sagt Zimmer. Mit einem Mindestverzehr von zehn Euro und einer Ausweiskontrolle haben alle unter 18-Jährigen ein andersfarbiges Bändchen als die Erwachsenen. „Das macht es uns bei der Getränkeausgabe leicht. Dann gibt es für die Jugendlichen keinen Schnaps und alle unter 18-Jährigen müssen um Mitternacht nach Hause“, betonte Hausmann.

Von Freitag bis Montag Livemusik im Kerbzelt

Eine hundertprozentige Garantie gebe es natürlich nie, aber diese Regelung hätte die Situation sehr entspannt. Im Kerbzelt ist von Freitag- bis Montagabend täglich Livemusik, die Senioren freuen sich schon auf den eigens für sie am Dienstag um 11 Uhr eingerichteten Frühschoppen und dann gibt es am Mittwochnachmittag noch einmal vergünstigte Fahrpreise.