Vor allem junge Straßenbäume leiden unter anhaltender Hitze und Trockenheit Stiller Hilferuf

Unter der Hitze leiden vor allem die Straßenbäume. Durch die Versiegelung haben sie immer mehr Probleme bei der Wasserversorgung. Das

Dreieich – Hohe Temperaturen und so gut wie kein Regen – das trocken-heiße Wetter wird laut Wetterprognosen in dieser Woche einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Es ist nicht auszuschließen, dass die 40-Grad-Marke geknackt wird. Der städtische Dienstleistungsbetrieb (DLB) für Dreieich und Neu-Isenburg kümmert sich deshalb besonders um die Straßenbäume, die unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit extrem leiden.

Erste Ausfälle sind bereits zu verzeichnen: Unter anderem sind in Götzenhain am Geißberg eine große Ulme und in Offenthal in der Alten Rheinstraße drei alte Linden abgestorben und müssen kurzfristig gefällt werden. „Durch innerstädtische Versiegelung haben vor allem Straßenbäume immer mehr Probleme bei der Wasserversorgung. Ihre Lebensbedingungen sind an besonders heißen Tagen teilweise wüstenähnlich. Je kleiner die Baumscheibe, desto größer die Not“, erläutert Sylvio Jäckel, beim DLB zuständig für die Bäume in beiden Städten.

Besonders betroffen vom Wassermangel sind junge Straßenbäume, die erst vor kurzer Zeit gepflanzt worden sind. Sie haben noch kein ausgeprägtes Wurzelwerk und können kein Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen. Der Dienstleistungsbetrieb wässert daher verstärkt Jungbäume und Neupflanzungen. Der Altbaumbestand muss mit den schwierigen Bedingungen klarkommen. Der Durst der Pflanzen ist für die DLB-Mitarbeiter kaum zu bewältigen. Die bewässerten Flächen sind bei hohen Temperaturen ratzfatz wieder trocken.

„Besonders prekär ist die Lage bei den neu gepflanzten Eichen. Hier gibt es in Dreieich bereits erste Ausfälle“, berichtet Jäckel. „Die gestressten Bäume werden vom Eichensplintkäfer angeflogen und die Larven fressen sich durch das Splintholz und unterbinden dadurch den Wassertransport in die Krone. Eine Bewässerung des Baums ist in diesen wenigen Fällen dann leider fruchtlos.“

In Zeiten des Klimawandels ist das besonders fatal. Bäume nehmen CO2 auf und setzen Sauerstoff frei. Sie sind wahre Alleskönner. Sie sehen nicht nur schön aus, sie spenden auch Schatten und leisten darüber hinaus sehr viel für das Stadtklima. Jeder Baum kühlt unmittelbar vor Ort und sofort – zudem wirken die Bäume als Feinstaubfilter.

DLB-Vorstand Petra Klink appelliert deshalb an die Dreieicher, einen Jungbaum in diesen Tagen in fußläufiger Nähe regelmäßig zu gießen: „Wenn es möglich ist, sollte der Baum jeden zweiten Tag mit mindestens zwei bis drei Gießkannen Wasser am Stammfuß gegossen werden. Putz- und Spülwasser sind nicht geeignet. Die Pflanzen sind für jeden Tropfen dankbar. Jeder Liter zählt. Ein Zuviel gibt es nicht. Und der Dank ist gewiss: Die Bäume werden jede Extra-Portion Wasser mit üppigem Grün und einer Kühlung der Luft belohnen.“ Bürgermeister Martin Burlon schließt sich dem Appell an: „Nur gemeinsam können wir es schaffen, die direkten Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Wenn jeder ein wenig mithilft, können wir den wertvollen Baumbestand in Dreieich erhalten.“  
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