Bürger-Aktive setzt auf gegenseitige Hilfe und bietet vielseitiges Programm Uhus auf der Suche nach Nachwuchs

Wünschen sich Verstärkung für die Uhus: Vorsitzender Lothar Pape, Beisitzerin Ingrid Ipsen und Schriftführerin Sophie Mühlbauer (von links) vor der Gut Stub. F: Jost Bild: -

Dreieich – Im Herbst kommenden Jahres werden die Uhus 30 Jahre alt. Als Solidargemeinschaft der Generationen – so der Untertitel der Bürger-Aktive – waren sie damals der erste Verein in Hessen, der nach dem Prinzip „Hilfst Du mir, helfe ich Dir“ funktionierte.

„Auch heute können unsere Mitglieder kleine Dienstleistungen bei uns im Büro buchen und die Währung dafür sind bis heute Punkte“, erklärt Lothar Pape, seit 1999 im Vorstandsteam der Uhus. Wer ein anderes Vereinsmitglied zum Arzt fährt, den Urlaubsdienst für die Blumen übernimmt, eine große Runde mit einer Seniorin spazieren geht oder auch mal einen Hund sittet, bekommt dafür Punkte gut geschrieben. Wer den Dienst in Anspruch nimmt, kann die verdienten Punkte einsetzen. So sind im vergangenen Jahr 93 Aufträge eingegangen und es wurden 669 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet.

„Besonders stolz sind wir auf unsere Lesepaten in den Dreieicher Grundschulen, auf die allein 35 Aufträge mit 487 Stunden fallen“, erläutert Pape. 2022 war immer noch deutlich von der Pandemie geprägt, in den Jahren zuvor gab es im Durchschnitt etwa 250 Aufträge bei den Uhus. „Das Besondere ist ja, dass all unsere Helfer bei ihren Einsätzen versichert sind. Wir haben Haftpflicht und Unfallversicherung für die Ehrenamtlichen und auch die privaten Fahrzeuge sind über eine Vollkasko-Versicherung im Schadensfall abgesichert“, sagt Schriftführerin Sophie Mühlbauer.

Von den derzeit 439 Mitgliedern (111 Männer und 328 Frauen) sind 99 aktiv. „Das ist ja ganz schön. Unser Problem ist aber, dass diese Mitglieder ein Durchschnittsalter von 79,8 Jahren haben“, sagt Lothar Pape. Die Uhus brauchen also dringend jüngere Unterstützung, damit das Prinzip auch weiter funktioniert. „Es wäre schön, wenn sich Menschen bei uns engagieren möchten, die vielleicht gerade im Renteneintrittsalter sind und bald Zeit haben“, hofft Mühlbauer auf Zuwachs. Jeder kann sich mit seinen eigenen Stärken und Interessen einbringen. Auch im Büro, bei der Annahme der Aufträge, wird immer Verstärkung gesucht.

Derzeit teilen sich fünf Frauen die Arbeit und sprechen sich ab, wer die Büro-Öffnungszeiten Montag, Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr in der Fahrgasse 7 übernimmt. Mitglied bei den Uhus zu sein, der Jahresbeitrag kostet zwölf Euro im Jahr, lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Neben den Hilfeleistungen ist der Verein auch ein Treffpunkt mit kulturellen Angeboten und Begegnungen. „Unsere Tagestouren ins Museum oder ins Theater sind beliebt, wir haben ein Babbelcafé und bieten auch Fachvorträge“, erklärt Pape. Auch Spielenachmittage und Computerkurse gibt es in der Gut Stub regelmäßig. In der Zeit der Pandemie hat sich eine Single-Gruppe gegründet, die während Corona telefonisch in Kontakt stand und sich jetzt auch zu Ausflügen oder zum Essen gehen trifft.

2023 steht der Verein vor einem personellen Umbruch. Lothar Pape, seit 24 Jahren dabei, der Motor der Uhus und seit sechs Jahren Vorsitzender, will sich mit seinen 80 Jahren jetzt aus dem Vorstand zurückziehen. Auch Ingrid Ipsen kandidiert nicht mehr. „Wir wollen natürlich den Verein trotzdem in eine gute Zukunft führen und haben gute Leute gefunden, die Verantwortung übernehmen möchten“, fürchtet Pape die Jahreshauptversammlung im Sprendlinger Bürgerhaus am 17. Mai um 15 Uhr mit den Neuwahlen nicht. Die Uhus sind erreichbar unter z 06103 985050 (Anrufbeantworter) und per E-Mail an DieUhus[at]t-online[dot]de.
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