Reisegruppe aus Heusenstamm besuchte portugiesische Inselgruppe im Atlantik Wo das Azorenhoch seinen Ursprung hat

Eine Gruppe mit Kern um die Pfarrgemeinde St. Cäcilia machte sich unlängst mit Herbert Margraf auf die Reise auf die Azoren, eine portugiesische Inselgruppe im Atlantik. Foto: p

Heusenstamm (red) – Wer kennt den Begriff Azorenhoch nicht? Fast alle kennen ihn von der Wettervorhersage.

Aber die Azoren selbst kennen nur wenige, deshalb machte sich eine Gruppe mit Kern um die Pfarrgemeinde St. Cäcilia unlängst mit Herbert Margraf auf die Reise.

Von Frankfurt aus flogen die Zeilnehmer nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel. Die Insel ist 63,7 Kilometer ang und 16,1 Kilometer breit. Auf São Miguel leben etwa 140.000 Menschen rund 68.000 davon in der Hauptstadt Ponta Delgada. Aus vulkanischen Aktivitäten entstanden ist die Insel in ihrer jetzigen Form vor etwa 10.000 Jahren. Entdeckt und besiedelt wurde sie um 1430.

Am ersten Tag stand die Inselhauptstadt im Fokus der Besucher. Die mächtige Hafenbefestigung „Forte de São Brás“ wurde 1552 zum Schutz gegen die Piraten gebaut und spielte bis in die Neuzeit eine Rolle. Jetzt ist sie ein Museum. Ganz in der Nähe schlenderte man über den „Largo de Goncalo Velho Cabral“, den zentrale Platz von Ponta Delgada. Hier steht heute das dreibogige Stadttor „Portas da Cidade“ aus dem Jahr 1783. Ja und dann waren da noch die kleinen Kirchen, gebaut aus dunklem vulkanischem Stein, der mit weißen Kalkputz kontrastiert. Am Ende des Stadtrundganges stand der quirlige Markt,“ Mercato da Gracia;“ in dem angeboten wird, was die fruchtbare Insel so hergibt. Sie bietet viel. Wer hätte gedacht, dass hier Orangen gedeihen, Ananas geerntet werden, Wein gekeltert wird und ein hervorragender Tee wächst.

In den nächsten Tagen wurde die Insel erkundet. Das Betörende an der Insel sind ihre Seen von märchenhafter Schönheit, eingebettet in eine grüne Landschaft voller Blumen und die weite Blicke über Land und Meer. Alle haben sie ihre Besonderheit und Schönheit. So zum Beispiel das Gebiet „Sete Cidades“ übersetzt der „Sieben Städte“. Dieser Kessel ist eine Caldera vulkanischen Ursprungs mit einem gleichnamigen See von 4,35 Quadratkilometer Größe. Calderen entstehen entweder durch explosive Eruptionen (Sprengtrichter) oder durch den Einsturz oberflächennaher Magmakammern eines Zentralvulkans. Der See teilt sich auf in zwei Teile, die durch einen schmalen Kanal verbunden sind. Er misst von Nordwest nach Südost etwa fünf Kilometer in der Länge und ist ein bis zwei Kilometer breit. Blickt man vom Kraterrand etwa 500 m hinunter, so erscheint der eine See durch die Reflexion des Himmels blau „Lagoa Azul“, der andere durch den dahinter stehenden Bewuchs grün „Lagoa Verde“.

Am freien Tag wanderte ein Teil der 42 Teilnehmer der Reise auf einer elf Kilometer langen Wanderung entlang des Kraterrandes und genoss die wunderbare Aussicht, die sich Meter um Meter immer wieder anders darbot. Vor dem Genuss stand allerdings die Mühe eines 500 Meter hohen Anstiegs.

Weitere Teilnehmer genossen den Blick auf die Insel vom Meer aus. Ihr Ziel war es aber eigentlich, Wale und Delfine zu beobachten und schließlich hatten sie Erfolg. Sie sichteten sechs Pottwale und auf dem Rückweg ein Rudel von etwa 200 Delphinen. Wieder andere spazierten durch die beiden botanischen Gärten der Stadt Ponta Delgada oder ergaben sich dem Nichtstun.

Leider musste am siebten Tag wieder Abschied von der Insel genommen werden.

Doch vor dem Abschied stand ein abendliches Abschiedsessen mit Schwertfisch im „Anfiteatro“ im Hafen von Ponta Delgada. Da das Lokal fast vollkommen verglast ist, konnten die Teilnehmer nicht nur die Speisen und den Wein, sondern auch einen Sonnenuntergang genießen.