Internationaler Tag zum Thema „Nein zu Gewalt an Frauen“ Fahnen und Plakate machten auf Situation der Frauen aufmerksam

Das gemeinsame Hissen der Fahnen erfolgte durch (von links) die Frauenbeauftragte Petra Beißel, den Bürgermeister Halil Öztas, den Stadtverordnetenvorsteher Gerd Hibbeler, die ehrenamtliche Stadträtin Bärbel Horn und die Frauenbeauftragte Gundi Wilz. Foto: p

Heusenstamm (red) –

Am vergangenen Mittwoch, 25. November, war der Internationale Tag zum Thema „Nein zu Gewalt“ an Frauen. In Heusenstamm wurden zu diesem Anlass bis zum 28. November vor dem Rathaus die entsprechenden Fahnen von „terre des femmes“ gehisst. Die ausgehende Post wurde über den gesamten Monat mit einem Stempel zum Gedenktag versehen. Plakate im Stadtgebiet machten zusätzlich auf das Thema aufmerksam. Bei Fragen oder Meldungen kann sich jede Person gerne im städtischen Frauenbüro unter der Telefonnummer 06104 607-1717 oder per Mail an familie[at]heusenstamm[dot]de wenden.

„Häusliche Gewalt umfasst alles Formen physischer, sexueller oder psychischer Gewalt zwischen Personen, die in einem Haushalt leben“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. „Dabei spielt es keine Rolle, ob die Personen in einer Ehe, eingetragenen Partnerschaft oder einfach nur so zusammenleben, welche sexuelle Orientierung vorliegt oder ob es sich um eine Gemeinschaft mehrerer Generationen handelt. Sie ist längst keine Privatangelegenheit mehr, sondern ein Straftatbestand. Sie kann viele Erscheinungsformen haben. Diese reichen von subtilen Formen der Gewaltausübung über Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen, Bedrohungen sowie psychischen, physischen und sexuellen Misshandlungen, Freiheitsberaubung bis hin zu Vergewaltigungen oder gar zur versuchten oder vollendeten Tötung. Häusliche Gewalt betrifft alle Bildungs- und Einkommensschichten gleichermaßen. Sie existiert in allen Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen und ist Ausdruck eines andauernden Macht- und Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Täter und Opfer. Beziehungen, in denen Gewalt ausgeübt wird, unterliegen häufig einer Eigendynamik, die einem bestimmten Muster folgt. Typisch ist dabei, dass sich die Situation zunächst beruhigt und der oder die Gewaltausübende sich entschuldigt, dann aber weiter gewalttätig wird. Eventuell werden mit der Zeit die Abstände zwischen den einzelnen Übergriffen kürzer und die Schwere der Gewalt nimmt zu. Studien belegen, dass etwa ein Viertel der Frauen in Deutschland irgendwann in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt wird.

Auch Kinder sind von dieser Gewalt betroffen, wenn sie in ihrer Familie Gewalt als Konfliktlösungsmuster kennenlernen, Gewalt selbst erfahren oder beobachten. Diese Kinder neigen oft dazu, später selbst gewalttätig oder Opfer von Partnergewalt zu werden. Schon deshalb muss häusliche Gewalt verhindert beziehungsweise umgehend gestoppt werden.

Wer Opfer häuslicher Gewalt ist, kann sich an zahlreiche Institutionen im Kreis Offenbach wenden. Etwa das Frauenhaus sowie die angeschlossene Beratungsstelle „Frauen helfen Frauen“, den Kinderschutzbund oder das Jugendamt. Aber natürlich auch unter der Rufnummer Z  110 an die Polizei. Im Kreis gibt es zudem eine Anti-Gewalt-Beratung für Männer. Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist für Betroffene rund um die Uhr unter Z  08000 116016 erreichbar (in 17 Sprachen). Tiefergehende Informationen findet man auch auf der Seite Frauennotrufe-Hessen“