Otto-Hahn-Schule feiert 50-jähriges Bestehen akademisch und mit Schulfest Gewonnene Wette hilft bei der Bolzplatz-Finanzierung

Die Kinder und Lehrkräfte der Heusenstammer Otto-Hahn-Schule (OHS) haben genügend ehemalige Schüler gefunden, die ihre Erste-Klasse-Zeugnisse aus mehr als 35 Jahrgängen zum Jubiläumsfest mitbrachten und damit die entsprechende Wette gegen Bürgermeister Halil Öztas gewonnen. Foto: m

Heusenstamm (m) – Geschafft! Die Kinder und Lehrkräfte der Heusenstammer Otto-Hahn-Schule (OHS) haben genügend ehemalige Schüler gefunden, die ihre Erste-Klasse-Zeugnisse aus mehr als 35 Jahrgängen zum Jubiläumsfest mitbrachten und damit die entsprechende Wette gegen Bürgermeister Halil Öztas gewonnen.

Genau 76 der gesuchten Schriftstücke zählten die stellvertretende Schulleiterin Mara Einloft und das Team der Klasse 4c am Samstag, die Bewertungen stammen aus 44 der 50 Jahre seit Eröffnung der Heusenstammer Grundschule.

Sabine Hoffmann und Thea Kopp legten sogar Zeugnisse aus dem Jahr 1969 vor, registrierte das Wettbüro. Der achtjährige Maximilian hielt seine Beurteilung aus dem vorletzten Schuljahr in die Kamera.

Jetzt wird Rathauschef Halil Öztas als Verlierer der Wette seinen Wetteinsatz einlösen und für die Finanzierung eines Bolzplatzes sorgen. Die Kinder müssen also nicht ihren Wett-Einsatz einlösen im Park vorm Schloss-Rathaus tanzen – werden es aber trotzdem tun, versprachen sie. Der Termin werde noch bekannt gegeben

Schon seit Wochen markiert die Zahl 50 Wände, Fenster und Tafeln der OHS, die in der Philipp-Reis-Straße 52 ihr Domizil hat .

Der runde Geburtstag animierte die Klassen, zum Fest Spiele neu aufzulegen, die vor einem halben Jahrhundert angesagt waren.
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ABC-Schützen luden ein, auf Dosen zu laufen und Gummitwist zu hüpfen, Zweitklässler ließen Ringe über Hahn „Otto“ werfen und mit verbundenen Augen Plastikenten aus einem Planschbecken fischen, die 3a hatte ein Sackhüpfen organisiert, die 3c ließ mit nassen Wattebällen auf den Gockel werfen. Die 4d spielte mit Murmeln, die Vorklasse leitete das Dosenwerfen. Zudem durften sich Freunde verkleiden und vor die Fotokamera treten.

Zur akademischen Feier am Vortag hatte Rektorin Christine Lang recherchiert, dass die Bezeichnung Grundschule selbst 100 Jahre alt wird. Das zweite Haus dieser Art in der Schlossstadt zählte anfangs 416 Kinder in 14 Klassen, steigerte sich bis 1974 auf 730 Schüler, was den Erweiterungsbau im Norden erforderte. 2008 wurden Schulkindbetreuung „Die drei Freunde“ und eine Mensa vorgestellt. Heute lernen dort 413 Mädchen und Jungen, es gibt einen weiteren Anbau. „Wir wollen auch in Zukunft die Kinder so ausstatten, dass sie ihren weiteren Lebensweg gut bestreiten können“, sagte die Rektorin.

Ein vielfältiges Programm dokumentierte die Zusammenarbeit von Vereinen, Kitas, Schulen und Kirchen. Das Kinderblasorchester der TSV besteht vorwiegend aus ehemaligen Hahn-Schülern, die 1b-Gärtner ließen ihre Mitschüler zu einem flotten Tanz als Blumen aus Töpfen wachsen. Die 4b sang zu Klavier- und Trompeten-Begleitung und mit Anspielungen auf Lehrkräfte „unsere Schule hat keine Segel“. Gabriel und Nejla setzten einen leidenschaftlichen Cha-Cha in Szene, Lilly aus der 3b spielte ein Solo am Klavier und die 3b bereicherte die Feier als Kazoo-Orchester mit Tröten. Die Moderatoren-Kinder Abdu und Natcha durften Ballons von den anderen Schulen zum Platzen bringen und Geldscheine einsammeln.

Schulamtsdirektorin Gabriele Wärner blickte zurück auf ein denkwürdiges Jahr, in dem Brandt Kanzler wurde, Woodstock und das letzte Beatles-Album gefeiert wurden und Neil Armstrong den Mond betrat. „Wichtig ist das Zusammenwirken aller am Bildungsprozess Beteiligten“, betonte der Gast. So sei vor Ort die Ganztagsschule durch das Engagement der Stadt verwirklicht worden.

Für Bürgermeister Halil Öztas werde von der Grundschule der „Grundstein für das Leben als Erwachsene gelegt“. Die „Symbiose aus Bau, Menschen und Ambiente macht die Hahn-Schule unverwechselbar“, Schulklima und Renommee erfreuen sich eines guten Rufs. Er überreichte Hahn „Otto“ und eine erste Spende für den Fußballplatz.

„Mit Ehrfurcht und Respekt“ erinnerte sich Landtagsabgeordneter Ismail Tipi an die eigenen Lehrer. An der Jubelschule erhielten bislang 25 000 junge Menschen das „Fundament für eine gute Zukunft“. Die Pfarrer Martin Weber und Sven Sabary erwähnten gemeinsame Projekte mit den Kirchen: „Bildung braucht viele Kooperationspartner“, hieß es. Die frühere Schulleiterin Stephanie Chambers blickte in vertraute Gesichter, ’69 sei auch ihr Jahrgang. Ziel sei immer, „selbstbewusste, gewaltfreie Individuen zu erziehen“, das habe sich bis heute bewährt. Den Geist einer Schule bestimmten Lehrkräfte, die mit Herzblut bei der Sache seien.