Staunen über das Unfassbare Magier Christoph Kuch eröffnet Heusenstammer Kultursommer

Während der Vorstellung erriet Magier Christoph Kuch (rechts) auch die Karten der Versuchspersonen. Foto: Barnickel

Heusenstamm (aba) – Mystische Musik umhüllt Christoph Kuch, als er die Bühne am Bannturm betritt. Das lila Licht der Scheinwerfer lässt ihn und seinen karierten Anzug wie aus einer fremden Welt erscheinen. Und genau in diese unbekannten Tiefen will der Magier auch seine Zuschauer entführen, die es schnell nicht mehr schaffen, ihre Kinnlade oben zu halten.

„Was ist das Unmöglichste, das Ihnen je passiert ist?“, beginnt der gelernte Diplom-Kaufmann mit seiner Show und hat die Aufmerksamkeit des Publikums sogleich auf seiner Seite. „Aber egal was das war. Das, was heute Abend passieren wird, ist auf keinen Fall unmöglich, aber hoffentlich unglaublich für Sie.“ Und Unglaubliches sehen die Zuschauer sofort - wenn nicht gar Unmögliches.

Seit 20 Jahren tritt Christoph Kuch regelmäßig als Magier auf. Seine Shows sind in ganz Deutschland zu sehen, in Australien, Asien und den USA. Jetzt eröffnet er den diesjährigen Kultursommer in Heusenstamm. „Denken Sie an eine beliebige zweistellige Zahl“, fordert Kuch einen Zuschauer der ersten Reihe auf und grinst dabei schon schelmisch, „möglichst hoch, damit ich es ein bisschen schwieriger habe.“ Gesagt, getan. Die Versuchsperson schreibt wie geheißen ihre Zahl auf einen Block, verdeckt sie vor dem Zauberer. Einen kurzen Moment der Stille gibt es, während dieser in fieberhafter Eile auf seinem Klemmbrett kritzelt. Als er fertig ist, präsentiert er der Menge ein Raster aus scheinbar zusammenhangslosen Zahlen. „Ist ihre Zahl dabei?“ Die Person verneint, seine 75 stehe nicht drauf, Getuschel im Publikum. Hat er etwa versagt? Doch dann beginnt das angekündigte Unglaubliche: Alle vier Zahlen in einer Reihe - ob diagonal, senkrecht oder waagerecht - ergeben 75. „16 plus 27 plus 19 plus 13“, munter rechnet er vor. Der Beifall ist ohrenbetäubend.

 „Das ist meine PIN“

„Die aktive Teilnahme der Zuschauer ist essentiell“, betont Kuch, „ohne sie wäre die Show witzlos.“ Auch Heusenstamms Bürgermeister Halil Öztas bleibt nicht verschont. Der Magier verbindet seine Gedanken mit denen der anderen ausgesuchten Freiwilligen Anna, sodass diese aus dem Stegreif seine Handy PIN-Nummer auf einem Block notieren kann. Öztas schüttelt nur fassungslos den Kopf als Anna ihm die von ihr aufgeschriebene Zahlenfolge präsentiert. „Das ist meine PIN“, bestätigt er.

Der heute in der Sparte der Mentalmagie ansässige Christoph Kuch kommt ursprünglich aus der klassischen Zauberei. „Als kleiner Junge habe ich immer mit meinem Zauberkasten Tricks ausprobiert“, erinnert er sich, „und dadurch auch meine bis heute anhaltende Leidenschaft für das Zaubern entwickelt.“ Zur Abwechslung führt er den Zuschauern auch ein paar Zaubertricks vor, die vor Schreck die Luft anhalten, als der Magier einige Nägel in ein Glas gefüllt mit Saft sinken lässt, einen Schuss Alkohol draufkippt und das Getränk vollständig leert. Doch das war nicht alles. Als Krönung zieht er einen Faden hervor und führt ihn in seinen Mund ein. Keuchen aus dem Publikum: Beim Herausholen des Fadens hängen klimpernd alle vorher verschluckten Nägel säuberlich in einer Reihe.

Aber genau dieses für uns als unmöglich Erscheinende ist es, was den Zauber ausmacht. Würden wir alles verstehen, wäre es die pure Langeweile, die unser Staunen ersetzte.