Skateranlage wird derzeit saniert und zum Teil erneuert Neue Plaza in Martinsee

Auf der Miniramp, die im zweiten Bauabschnitt saniert wird, fährt der 18 Jahre alte Max aus Frankfurt.

Heusenstamm – Daniel Profus arbeitet nicht zum ersten Mal an Plaza und Centerpiece. Schon 2009 ist er Mark König zur Hand gegangen, der die städtische Skateranlage hinter dem Kultur- und Sportzentrum Martinsee damals neu konzipiert und gebaut hat. Derzeit werkeln die beiden Dietzenbacher wieder an der Anlage.

Daniel Profus und Mark König kennen sich seit ihrer Jugend. In den 1990er Jahren haben sie mit dem BMX-Radfahren begonnen – und seitdem nicht aus den Augen verloren. Mark König ist der eigentliche Planer der Heusenstammer Skateranlage, die sich noch immer großer Beliebtheit erfreut.

Für den Magistrat der Stadt ist das Grund genug, erneut rund 50 000 Euro in die Bauten und vor allem deren Sicherheit zu investieren. Ähnlich hohe Beträge sind bereits früher in den „Park“ geflossen.

Seit Dienstag ist eine Hälfte der Anlage gesperrt und wird abgerissen. Die sogenannte Miniramp ist über einen eigens geschaffenen Zugang weiter erreichbar und kann genutzt werden. Deren Sanierung folgt nach Abschluss des Neubaus von Plaza und Centerpiece.

Die Anlage hat für BMXler Daniel Profus einen entscheidenden Vorteil: „Sie ist aus Holz und nicht aus Beton gebaut“, betont der 42-Jährige. Beton gehe auf den Körper, sagt er. „Auf einer Betonanlage halte ich zwei Stunden durch, auf einer Holzanlage kann ich bis zu sechs Stunden fahren.“

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Doch Holz hat den Nachteil, dass es verrottet. Also muss es regelmäßig gepflegt und sogar erneuert werden. Auch die Anlage am Zentrum Martinsee wird nicht zum ersten Mal saniert. 2009 hatte die heutige große Version eine wesentlich kleinere an gleicher Stelle ersetzt. 2013/2014 folgte die erste große Renovierung, nun ist es die zweite.

Auch wenn die Heusenstammer Skateranlage eine Freiluftanlage ist, freut sich Daniel Profus darüber, Es fehle zwar für Skater, Tretrollerfahrer und BMXler an Möglichkeiten, im Winter zu trainieren. Doch in der Schlossstadt habe man eine gute hölzerne Anlage.

„Es ist cool, dass die Stadt Heusenstamm die Anlage seit Jahren zur Verfügung stellt und auch instand hält und überholen lässt.“ In anderen Städten setze man sich vor allem nicht mit der lokalen Szene auseinander, frage nicht nach den Bedürfnissen.

Mit dem 18 Jahre alten Max aus Frankfurt, einem Scooter-Fahrer, der beim Umbau ein wenig hilft, fachsimpelt er über Skater-Möglichkeiten in der Region. Sie sind sich einig, dass es zu wenige gibt und viele eben nicht unbedingt geeignet sind für diese Sportarten. Im Offenbacher Leonhard-Eißnert-Park etwa gebe es eine Skaterbahn, die kaum genutzt werde, weil sie nicht den Ansprüchen der Sportler entspricht.

In Deutschland werde BMX-Fahren, Skaten und Scooter-Fahren als „Straßenrand-Erscheinung“ behandelt, kritisiert er. In anderen Ländern seien dies anerkannte Sportarten. Das habe man auch bei den Olympischen Spielen gesehen, bei denen deutsche Sportler keine große Rolle gespielt hätten.

Mit Mark König hat die Stadtverwaltung stets Kontakt, um die Anlage zur erhalten und zu pflegen. So ist er jetzt auch wieder zuständig für den Umbau und die Sanierung.

Die Arbeiten werden etwa sechs Wochen dauern, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Ob die eingeplanten 50 000 Euro für die Umbaumaßnahme ausreichen, ist indes noch unsicher. Die Summe könne sich noch aufgrund der aktuellen Materialknappheit und der Holzpreissteigerungen ändern. Der Beginn der Umbauarbeiten jedenfalls hatte sich bereits verzögert, weil das bestellte Holz nicht wie gewünscht geliefert werden konnte.

Von Claudia Bechthold