Mit dicken Handschuhen packte sie den verletzten Greifvogel in eine Decke und brachte ihn zu Tierarzt Klaus Sperling in Egelsbach.
Dieser untersuchte das Tier und stellte einen Bruch des Flügelknochens fest. „Ich bin froh, dass mal jemand mit offenen Augen durch die Landschaft gegangen ist – sonst wäre der Mäusebussard in zwei Tagen elend verhungert“, sagt Sperling. Der Greifvogel kollidierte wohl mit einem Fahrzeug.
Mittels eines in den hohlen Knochen eingeführten Metallstäbchens wurde der Bruch stabilisiert und der verletzte Flügel bandagiert.
„Wildtiere erholen sich relativ schnell von solchen Verletzungen“, erklärt Klaus Sperling, der auch Vorsitzender des Vogelschutz- und Zuchtvereins Egelsbach ist. Nach ein paar Tagen in der heimischen „Intensivpflegstation“, wo der Bussard von Karin Sperling mit klein gehackten Küken gefüttert wurde, kam er dann in eine Großvoliere beim Vogelschutz- und Zuchtverein. Hier wurde der wieder vitale Greifvogel weitere zwei Wochen gepflegt und gefüttert – so lange bis er wieder fliegen und auch selbstständig seine Beute greifen konnte. Dann wurde er wieder in die Freiheit entlassen. „Wir führen die Bezeichnung Vogelschutz in unserem Vereinsnamen und wollen dies auch so beweisen“, sagt Klaus Sperling. Er bittet darum, mehr mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. „Nicht um verletzte Tiere zu finden, sondern um deren Schönheit zu bewundern und dadurch eine Empathie für das Schützenswerte zu bekommen“, wünscht sich der Vorsitzende des Vogelschutz- und Zuchtvereins.
Da in diesem Jahr auch das traditionelle Sommerfest ausfallen muss, ist der Verein vermehrt auf Spenden angewiesen – und über freiwillige Helfer freut er sich immer. Das Gelände des Vogelschutz- und Zuchtvereins befindet sich Auf der Trift 4.