Der Müll gehört nicht auf den Boden Aufruf zur Putzaktion fand in Egelsbach nur wenig Resonanz 

Die Gruppe der engagierten Müllsammler auf dem Parkplatz vor der Egelsbacher Waldhütte. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Machen wir was oder lassen wir es? Vor dieser Frage stand am Samstagmorgen Wolfgang Höher, Umweltberater aus dem Egelsbacher Rathaus. Noch zehn Minuten vor dem anberaumten Termin zum Einsammeln von Müll entlang der Egelsbacher Waldränder, stand er noch mutterseelenallein auf dem Parkplatz vor der Waldhütte.

Dann kam auf einmal Walter Schneider von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald aus Langen, auf deren Initiative auch die Aktion „Saubere Landschaft“ hervorging. Die Gemeinde Egelsbach stellte zudem zwei Mitarbeiter des Bauhofs samt Pritschenwagen für den Abtransport der gesammelten Hinterlassenschaften zur Verfügung.

Am Ende waren es fünf Erwachsene und vier Kinder, die zur Müllsammelaktion gekommen waren. „Wir sind jetzt extra früher aufgestanden, jetzt wollen wir auch was tun“, so der Tenor aus den Reihen der engagierten Bürger. Ilona Frach wohnt selbst im Kammereck und hatte ihre beiden Töchter Martha und Rosalie mitgebracht, diese wiederum ihre Freundinnen Chiara und Melina aus der Nachbarschaft. „Eine große Aufteilung in verschiedene Gruppen macht heute wenig Sinn, also würde ich vorschlagen, einfach das Gebiet um die Waldhütte abzugehen“, meinte Wolfgang Höher.

Stärkung beim Vogelschutz- und Zuchtverein Egelsbach

Also wurden Handschuhe, Greifzangen und Müllsäcke verteilt, dann konnte es losgehen. Die Ränder der Straße gen Erzhausen versprach ein lohnendes Sammelgebiet zu werden, also gingen erst einmal alle dorthin.

Dann zerstreute man sich doch etwas, jedoch mit dem Ziel, sich so gegen 11.30 Uhr am Vereinsheim des Vogelschutz- und Zuchtvereins Egelsbach wieder zu treffen. Dorthin hatte die Gemeinde Egelsbach die fleißigen Müllsammler zu einer Mittagsstärkung eingeladen – es gab Leberkäse, Kartoffelsalat, Brötchen und Getränke.

„Das habt ihr euch alle wirklich verdient“

Am Ende kam dann wieder etwas Müll zusammen, wenngleich nicht so viel wie in den Jahren zuvor. „Es hat zwar etwas abgenommen mit dem Müll in der Landschaft, aber wenn man sucht, dann findet man immer noch etwas – zu viel“, meinte Walter Schneider. Die Kinder haben am meisten entdeckt, sogar einen platt gefahrenen Frosch auf der Straße. „Und dann haben wir noch eine lebendigen gefunden, den hatte ich sogar auf meiner Hand“, sagte die kleine Martha strahlend. Aus dem Gebüsch haben sie dann eine komplette Kofferraumabdeckung gezogen und vor allem viele Flaschen in allen Größen.

Egelsbachs Bürgermeister Jürgen Sieling kam persönliche vorbei, um sich bei allen Helfern zu bedanken – und um jedem eine ganz große Scheibe Leberkäse auf den Teller zu legen. „Das habt ihr euch alle wirklich verdient“, meinte Sieling zu den vier jungen Damen.