Ingrid und Manfred Neusel feiern goldene Hochzeit Kunst verbindet Paar

Vor 50 Jahren gaben sich Ingrid und Manfred Neusel das Jawort. Foto: Postl

Langen (lfp) – Als junger Student betreute Manfred Neusel in Frankfurt Ferienfreizeiten. Bei einem Ausflug in den Palmengarten sah er eine junge Dame, die auf einer Bank saß und Orchideen malte – es war die Kunststudentin Ingrid Coy. Der Student ließ seine Schülergruppe ziehen und setzte sich zu der jungen Malerin. Es kam, wie es kommen musste: Beide studierten Lehramt und man traf sich wieder. Am 29. März 1966 läuteten dann die Hochzeitsglocken für den Langener Manfred Neusel und die Frankfurterin Ingrid Coy.

Manfred Neusel studierte später noch Geschichte und dies sollte sein großes Hobby werden. „Ich war schon immer am Mittelalter interessiert, das hat den Ausschlag gegeben“, erklärt Neusel. Mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss unternahmen beide erste Reisen, später wurden diese individueller: vom Urlaub auf dem Bauernhof oder an der Nordsee mit den Kindern ging es später nach Griechenland. „Dort hatte ich irgendwo eine Burgruine vermutet, die war zwar in keiner Karte eingezeichnet, aber ich wollte sie finden“, erklärt heute Manfred Neusel seinen Forscherdrang. Seine Frau stapfte geduldig hinterher.

Die Heimatforschung wurde für Manfred Neusel mehr und mehr zum Betätigungsfeld und er schloss sich dem Geschichtsverein Dreieichenhain an.

Zahlreiche Beiträge zeugen von seinem Forschergeist. Unter Langens Bürgermeister Kreiling fanden sich kulturell und an Geschichte interessierte Leute zusammen, es entstand die Reihe der blauen Bücher. „Leider wurde es nach Kreiling immer schlechter mit der öffentlichen Förderung“, bedauert Neusel. Nach seiner Pensionierung verfasste Manfred Neusel ein Buch über das Mittelalter. „Ich bin etwas anderer Meinung als die Wissenschaft“, sagt er und steht zu seiner Auffassung. Insbesondere dem Nahen Osten galt sein großes Interesse.

Die lokale Geschichtsforschung hat Neusel aufgrund fehlender öffentlicher Förderung ziemlich eingestellt. „Jetzt bin ich gerade dabei, alles was auf den alten Karteikarten festgehalten ist, computerfähig zu machen“, erzählt er. Er will dieses Vermächtnis seinem Sohn Stephan hinterlassen.

Ingrid Neusel widmete sich mehr der Literatur, war sportlich recht aktiv und spielt jetzt auch wieder Klavier. Das Interesse für Kunst und Geschichte bestimmte auch das Ziel ihrer Gold-Hochzeitsreise – sie führte nach Venedig.