Neue Schilder für die städtischen Spielplätze Platz für das Spiel und die Begegnung

Fachdienstleiterin Martina Waidelich zusammen mit Wave (rechts) und Can, die das Motiv für die neuen Spielplatzschilder gemalt haben. Foto: Sorger/p

Langen (red) – 22 städtische Spiel- und fünf Bolzplätze gibt es in Langen. Sie sind beliebt und rege frequentiert. Im Frühjahr statten die Kommunalen Betriebe Langen die Plätze im Auftrag der Stadt mit neuen Schildern aus. Die alten waren in die Jahre gekommen und sind teilweise kaputt. Zugleich hat der Magistrat die „Nutzungsordnung für die Spiel- und Freizeitflächen in Langen“ überarbeitet. Ihn ihr kommt zum Ausdruck, dass Jung und Alt zum Besuch eingeladen sind und wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Neu ist, dass die Plätze länger geöffnet sind. Sie dürfen künftig offiziell bis 22 Uhr genutzt werden. Bisher war um 20 Uhr Schluss.

„Mit dieser Entscheidung bringen wir zum Ausdruck, dass sich die Spiel- und Freizeitflächen mehr und mehr zu Begegnungsräumen mit generationsübergreifenden Angeboten entwickeln sollen“, sagt Martina Waidelich, die Leiterin des Fachdienstes Migration, Jugend, Spielplätze. Beispiele dafür seien die Plätze an der Tarsus-Anlage, im Birkenwäldchen oder am Farnweg, wo es auch Angebote wie Boule und Tischtennis für Ältere gebe. „Wenn sich auch Eltern und Großeltern gerne auf den Plätzen aufhalten, ist das für alle gut. Und das hat auch etwas mit sozialer Kontrolle und Sicherheit zu tun“, betont Waidelich.

Wer dabei nur an Störenfriede denke, die bis tief in die Nacht Party machten, verkenne die Realität. Denn die große Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen komme zum Spielen, um sich zu treffen, im Grünen zu sitzen und um sich zu unterhalten – und nicht um Radau zu machen. Die Fachdienstleiterin weist zudem darauf hin, dass die 22-Uhr-Regelung im Ein-klang stehe mit den allgemeinen Ordnungsvorschriften. Demnach erlaube es der Gesetzgeber, bis 22 Uhr mit der Bohrmaschine zu arbeiten und entsprechenden Lärm zu verursachen. „Warum also soll das, was in den Häusern nebenan erlaubt ist, auf den Spielplätzen verboten sein?“

Apropos Verbotshinweise: Damit sind die neuen Schilder nur noch sehr spärlich ausgestattet. Genauer gesagt gibt es bloß noch ein Piktogramm mit einem Sicherheitshinweis. Es besagt, dass auf den Spielplätzen Helme und Halsbänder (zum Beispiel für Schlüssel) tabu sind, weil Kinder dadurch an Spielgeräten hängen bleiben können. Auf andere Reglementierungen hat der Magistrat verzichtet, da sie sich von selbst verstehen. So ist es einleuchtend, dass Müll oder die Hinterlassenschaft eines Hundes auf den Plätzen nicht zu suchen haben und sie auch nicht zum Fahrradfahren angelegt wurden.

Unverkennbar tragen alle Schilder die Überschrift „Familienfreundliche Stadt“. Dann folgt ein Spielplatz-Bild mit Langener Altstadtsilhouette von den beiden „Montagsmaler“ Wave und Can. Sie beteiligen sich an einem Angebot der städtischen Koordinationsstelle Jugendarbeit im Pavillon vor der Ludwig-Erk-Schule. Kinder und Jugendliche können dort einmal die Woche unter Anleitung von Künstlern malen und gestalten. Wer mitmachen möchte, ist montags ab 15 Uhr in der Bahnstraße 42 b willkommen.