SG EGELSBACH Outdoor-Trainingsanlage bietet Übungsmöglichkeiten für alle Von Turnprofi bis Senior

Fitness an der frischen Luft: Bei der feierlichen Eröffnung konnten die Gäste unter Anleitung von Trainer Roberto Adami (rechts) die neun Geräte ausprobieren.

Egelsbach – Als Ursula Kretschmer die beiden Edelstahlstangen nach unten zieht, entfährt ihr ein kurzes „Huch!“ Denn das Trainingsgerät hat keine Gewichtplatten, das Gewicht ist ihr eigener Körper – und der wird nun bei jedem Zug an den Stangen sanft in die Höhe gedrückt. Das ist aber kein Problem für die fitte Seniorin, die zur Eröffnung der neuen Outdoor-Trainingsanlage der SG Egelsbach gekommen ist. Sie spiele regelmäßig Volleyball, Basketball und gehe ins Fitnessstudio, erzählt die 76-jährige. Auch den frisch gebauten Freiluft-Parcours will sie künftig öfter nutzen. „Nächstes Mal nehme ich meinen Mann mit, der muss auch mal was tun“, sagt Kretschmer und lacht.

Ob Profi oder Anfänger, ob Jung oder Alt – jeder wird an den neun Geräten fündig. Das ist das Besondere der neuen Outdoor-Anlage. „Ein junger Turner kann hier genauso trainieren wie ein Senior“, betont Roberto Adami, sportlicher Leiter des SGE-Sportcenters, dem vereinseigenen Fitnessstudio. Denn es gibt keine Gewichte zum Draufpacken, keine Einstellungsmöglichkeiten. Jeder kann die Übungen je nach Kraft und Gewicht variieren.

An zwei diagonalen, geschwungenen Stangen erklärt Adami, wie das geht. „Hier kann ich die Liegestütze modifizieren“, sagt er und greift auf Brusthöhe zu. So lässt sich die Übung fast im Stehen und ohne größeren Kraftaufwand trainieren. „Bin ich leistungsfähiger, gehe ich etwas nach hinten“, sagt Adami und wandert mit den Händen die Stangen entlang. Je weiter runter es geht, desto mehr Kraft braucht er. Auch könne man an den Stangen Kniebeugen üben und sich dabei mit den Händen etwas nach oben ziehen. Die Outdoor-Trainingsanlage verfügt auch über Klimmzugstangen, zwei dicke Taue und einen Barren.
 msc

Fortsetzung auf Seite 4

Sie ist ein Ergebnis der Mitgliederbefragung, die die SGE vergangenes Jahr vorgenommen hatte. Der Wunsch, sich im Freien sportlich betätigen zu können, war groß – nicht zuletzt wegen Corona. So vergingen von der Konzeption bis nun zur Eröffnung gerade einmal acht Monate.

55.000 Euro ließ sich die Sportgemeinschaft das Gelände kosten, 15.000 davon finanzierte der Verein mithilfe von Überbrückungshilfen, die der Bund als Ausgleich für den pandemiebedingten Mitgliederschwund im Sportcenter zahlte. „Wir hatten über 200 Austritte, aber langsam kommen die Leute wieder“, sagt SGE-Vorsitzender Wolfgang Schroth.

Vielleicht hilft ja die neue Outdoor-Anlage dabei, die sich direkt gegenüber des Rathauses an der Freiherr-vom-Stein-Straße befindet und ab sofort SGE- wie Sportcenter-Mitgliedern zur Verfügung steht. „Man kann hier eigentlich nichts verkehrt machen“, wirbt Schroth für das Angebot. „An jedem Gerät gibt es eine Beschreibung.“ Und auf der Anlage könnten sich Frauen sicher fühlen, ergänzt Vereinsmanager Carsten Mann. „Es ist ein abgetrennter, eingezäunter Bereich und es gibt einen großen Flutlichtmast direkt nebenan.“ Auch Michaela Völkel, die als Event-Managerin im Rewe-Center arbeitet, ist begeistert. Sie ist in Leggins und Turnschuhen vorbeigekommen und probiert fleißig die neuen Geräte aus. „Mir gefällt es sehr gut – absolut top“, sagt sie nach ein paar Liegestützen an den Diagonal-Stangen. Völkel hat sich erst im Januar im SGE-Sportcenter angemeldet, sich dort sogar einen Personal-Trainer genommen und ist nun voll auf den Geschmack gekommen.

„Man kann auch mit 56 noch anfangen, Sport zu machen, und merken, wie viel Spaß das macht“, sagt sie begeistert. Künftig will sie auch einmal pro Woche auf der neuen Outdoor-Anlage trainieren: „Die ist echt toll geworden.“  msc