SPD Mühlheim nominiert Amtshinhaber als Bürgermeisterkandidat 100 Prozent für Daniel Tybussek

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Schmidt überreichte nach der Nominierung Daniel Tybusseks dessen Ehefrau Tatjana einen Blumenstrauß. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Enger kann man nicht beisammen stehen, stärker nicht zusammenhalten: Alle 40 anwesendenMitglieder des SPD-Ortsvereins hoben Daniel Tybussek erneut aufs Schild für die Bürgermeister-Wahl. Ebenso einig waren sich die Genossen am Mittwoch vergangener Woche im Saal des Mühlheimer Wirtshauses darüber, dass der Weg bis zum März 2017 steinig wird.

„Er ist ein Bürgermeister zum Anfassen und zum Reden“, schwärmte Parteichef Thomas Schmidt. „Er hat die Stadt in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Wir werden uns voll ins Zeug legen“, versprach er. „Nehmt die Wahl sehr ernst“, mahnten SPD-Urgestein Horst Lehr und weitere Sozialdemokraten. „Bürgermeister-Wahlen werden an der Haustür gewonnen“, forderte Tybusseks Vorvorgänger Karl-Christian Schelzke zum Klinkenputzen auf.

Mühlheim sei gut aufgestellt, ermutigte Stadtverordneten-Vorsteher Harald Winter und rief auf, „geht raus, mobilisiert die Menschen für den 12. März“. Argumente für einen Tybussek 2.0 lieferte der Kandidat selbst: Die Mühlenstadt habe einen ausgeglichenen Haushalt, es seien weder Steuer- noch Gebührenerhöhungen vorgesehen. Die Grundsteuer B liege im unteren Drittel im Kreis „und ab 2020 werden Schulden abgebaut“, kündigte er an.

„Wir fördern ehrenamtliches Engagement, erhalten Infrastruktur, die städtischen Gesellschaften befinden sich auf einem sehr gutem Weg“, zählte der Rathauschef auf. Seine Politik punkte bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen. Ohne die mehr als 200 Ehrenamtlichen sei diese Herausforderung allerdings nicht zu schultern. Vor einem Jahr kamen 55 Menschen im Monat nach Mühlheim, momentan seien es acht. Jetzt werde für die Familienzusammenführung Wohnraum gesucht. „Die kulturelle Vielfalt bereichert immens“, befand Daniel Tybussek.

Das neue Gebäude an der Schillerstraße sei fertig, Bewohner aus dem Block In der Seewiese werden dorthin ziehen.

Am Gymnasium soll dafür Mehrgenerationen-Wohnen entstehen, das Jugendzentrum nach dem Auszug der Asylbewerber wieder rundum seiner ureigenen Nutzung zugeführt werden. Insgesamt habe die Stadt Platz für 120 Personen geschaffen, weiterer bezahlbarer Wohnraum sei geplant.

Die Biogasanlage der Vorgänger-Regierung brachte Mühlheim bundesweit in die Negativ-Schlagzeilen. Mit dem Verkauf der Halle habe die rot-grüne Koalition „die Stadt vor finanziellem Schaden bewahrt“. Auch die städtischen Gesellschaften seien heute gut aufgestellt, die Willy-Brandt-Halle habe sich als „Saal für Vereine und ein attraktives Kulturprogramm“ entwickelt. Der flächendeckende Breitband-Ausbau für einen schnellen Internet-Zugang laufe erfreulicherweise ohne Steuergeld.

Erreicht habe die Stadtführung auch, dass Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar bleiben – auch im Markwald. Auf der Wunschliste stehe weiterhin ein Drogeriemarkt. Mühlheim wurde wiederholt als fahrradfreundlichen Stadt ausgezeichnet, die Wirtschaftsförderung sei in einem eigenen Fachbereich aufgegangen, der Ort als erste Kreiskommune zur handwerkerfreundlichen Stadt ernannt. „Wir haben einen Stammtisch für Gewerbetreibende eingerichtet, um ihre Bedürfnisse kennenzulernen“, warb der Nominierte weiter.

„Unsere Stadt ist sozialer und menschlicher geworden“, verwies Tybussek auf 180 neue Betreuungsplätze, die Kita Wilhelm-Busch-Straße soll noch ausgebaut werden. Das Jugendforum sei neu belebt, Aktionen zu Prävention und Integration gestartet. Die SPD sammelte 4.000 Unterschriften und rettete den ärztlichen Bereitschaftsdienst im Rathaus. „Unsere Senioren haben Mühlheim nach dem Krieg aufgebaut, für sie müssen wir eine attraktive, liebenswerte Stadt sein“, fordert der Rathauschef weiter.

Gleich nach seiner Amtsübernahme nahm er die Kürzungen der Vereinszuschüsse zurück. „Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist nicht bezahlbar“, begründete er, „auch bei der Feuerwehr wird nicht gespart“.

Wichtig sei ihm auch, „die Menschen mitzunehmen“, zu informieren und per Bürgerhaushalt an Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

„Wir haben viel erreicht“, resümierte Tybussek, „zuletzt auch mit dem Koalitionspartner CDU“. Zu seinen ersten Gratulanten zählten Ehefrau Tatjana und die Landtagsabgeordnete Ulrike Alex, die mit einer Spende für die Wahlkampf-Kasse gratulierte.