„Bewährtes bewahren, Neues wagen“ hat sich der Verein von der Fichtestraße auf die Fahnen geschrieben. Und dass die Gemeinschaft über Potenzial verfügt, beweist sie nicht zuletzt mit ihrer Feier. 50 Mitglieder leisten fast eine ganze Woche lang Beachtliches. Das Gelände der Kulturhalle und der Spielplatz daneben müssen vereint werden. Versierte Hobbyköche bereiteten Seelachs im Bierteig, gebackene Forelle ohne Gräten, Gyros zu Krautsalat und Tzatziki. Andere Helfer belegen Fischbrötchen und bringen hausgemachten Kartoffelsalat mit, brutzeln Bratwurst und Steaks.
Das Fass mit dem Freibier schlägt Stadtverordneten-Vorsteher Harald Winter mit einem beherzten Schlag an, assistiert vom amtierenden Müllerborsch Kurt Pfaff, einigen seiner Vorgänger und Mitgliedern des Kerbvereins. Auch weitere Gruppierungen geben sich die Ehre, haben ganze Tischreihen reserviert und unterstützen mit ihrem Besuch die Anliegen der Ausrichter.
Stammgäste schätzen die schattigen Plätze unter den hohen Bäumen oder im kleinen Festzelt vorm Sängerkranz Probenort. Die Stimmen erhebt traditionell die Sängergemeinschaft aus Männerchor Harmonie Polyhymnia Lämmerspiel und Liederzweig Steinheim. Sie schmettern flotte Trinklieder und Volksgut. Am Sonntag spielt der Musikverein Dietesheim zum Frühschoppen auf, der Chor Tonblüte Albstadt unterhält mit originellen Interpretationen.
Seit vier Jahren feiern die Sangesfreunde rund um die Kulturhalle, zwischen Schaukel und Wippfiguren. Das große Festzelt auf der Elisabethenstraße im Unterort mussten sie nach ihrem Altstadtfest stets noch am Sonntagabend abbauen, berichtet Ehrenvorsitzender Helmut Jung. Und die treuen Helfer werden älter – und weniger. „Es sind halt immer dieselben, die anpacken“, sagt Jung.
Diesem Trend will der Sängerkranz jetzt entgegenwirken und gründet ein neues Ensemble. Der gemischte Chor wird sich auf moderne, englischsprachige Literatur konzentrieren, informiert Pressesprecherin Nicole Bieker, aber auch italienische, schwedische und französische Pop- und Rock-Titel werde die Zukunftsmusik einstudieren.
Der junge Chorleiter Maximilian Nickel hat drei- und vierstimmige Chorsätze vorbereitet. Später sei die Begleitung durch eine kleine Band möglich. “Die Proben sind alle 14 Tage, um die Termine besser in den Alltag integrieren zu können”, erläutert Bieker, “das ist für Berufstätige interessant”. Um zu Hause üben zu können, werden neue Medien eingesetzt, Werke den Aktiven als digitale Dateien zugesandt.
Auftritte sind nicht das Ziel der neuen Gruppierung, vielmehr der Spaß am gemeinsamen Singen, heißt es. Das erste Treffen ist am Mittwoch, 21. August, um 18.30 Uhr in der Kulturhalle an der Fichtestraße 42. Fragen werden beantwortet über E-Mail an zukunftsmusik[at]saengerkranz1845[dot] de.