Pfarrfest an Fronleichnam auf der Pfarrwiese in Lämmerspiel Eine Gemeinde feiert ihre starke Gemeinschaft

Auf der Mauer hatte man die beste Sicht auf das spannende Entenrennen. Foto: m

Mühlheim (m) – Liturgisch gesehen gibt es kein Fest, an dem sich besser die Gemeinschaft einer Gemeinde feiern ließe, als Fronleichnam. Am Morgen ziehen die Katholiken mit Jesus Christus in Brotgestalt in einer kostbaren Monstranz durch die Straßen, um seine Gegenwart zu demonstrieren. Danach führen sie diesen Zusammenhalt in geselliger Form im Pfarrfest fort.

Gleich am Aufgang zur Pfarrwiese hatten die Messdiener ihre Stände aufgebaut, buken Crepes und stellten Naschtüten mit süßen Schlangen, Erdbeeren und Schlümpfen zusammen. Im Saal servierten Helfer Kaffee und Kuchen, unter einem Pavillon an der Kirchenwand bot die Pfarrbücherei Bücher aller Genres feil sowie eine stattliche Auswahl an Hörspielen, und zwar auf Tonkassetten! Auch die flotten Märsche des Musikvereins Dietesheim zum Frühschoppen gehören zum festen Programm des Festes.

Zahlreiche Gemeindemitglieder sorgten an der Kasse und hinter den Theken für einen reibungslosen Ablauf, brutzelten Würstchen und wärmten Lasagne. Der Weinstand eröffnete reizvolle Alternativen zum kühlen Blonden. Auf der anderen Seite der Rodau, im Garten der Kita Regenbogeninsel, übten sich die jüngsten Gäste darin, mit kleinen Netzen gelbe Plastikenten aus Wannen zu fischen, auf Pedalos und Stelzen zu balancieren, Dosenpyramiden zum Einsturz zu bringen und per Ball einen Wurfarm auszulösen, der Wasserbomben schleuderte.

Vor allem Mädchen ließen sich Ornamente und Tiergesichter auf die Backen malen, alle staunten über die Tricks von Magier Rene, der an der Kita eine Vorstellung gab. Um 17 Uhr wandten sich Groß und Klein dem Bachlauf zu, das Entenrennen war angesagt, Attraktion des Lämmerspieler Pfarrfestes.

Dekan Pfarrer Willi Gerd Kost zählte den Countdown durchs Sendemikrofon, dann kippten Günther Beheim und Niklas Cron den Inhalt der blauen Regentonne mit dem Badewannen-Geflügel übers Geländer der Fußgängerbrücke am Rodelberg. Im Vergleich zu den Vorjahren führte der Bach mehr Wasser und floss schneller, stellt der Moderator fest.

Der Vogel mit der Startnummer 354 legte den besten Start hin. Die gelbe Ente setzt sich sofort vom Hauptfeld ab und wippte stolz fast zwei Meter vor ihren baugleichen Konkurrentinnen dem Ziel entgegen. Eine Horde Kinder und komplette Familien begleiteten Ausreißerin und Hauptfeld vom Weg und von der Uferböschung, auch Martha, auf deren Namen die 354 lief. „Martha schwächelt!“, lautete die Hiobsbotschaft des Seelsorgers, das Kunststofftier hat sich in Zweigen, die ins Wasser ragen, verfangen und wurde vom Hauptfeld überholt.

Am Zieleinlauf standen hunderte Festbesucher und Enten-Mieter an der Strecke, Kinder hockten im Gras und auf der Mauer zum Pfarrgarten. Am Überweg unterhalb des Pfarrheims fischten Thomas Überreiter und Niclas Cron die eintreffenden Renntiere aus den Fluten. Die Ente einer jeden Farbe, die als erste ankam, bestimmte die Sieger, die der Pfarrer und Sarah Schmitt vom Zeltlagerteam ausstatteten.

Die Schülerin Sophia Melber gewann die Grillplatte von der Metzgerei Picard in Hausen, Tom Lumbek darf dank des Küchenstudios Cookhouse Planning in Rodgau kostenlos in den Kletterpark Fun Forest in Offenbach und in die Therme Sieben Welten in Fulda. Autofahrer Lars Mayer bekommt „Mein Best-es Urlaubs-alles-dabei-Set“ vom Autohaus Best. Mit fast 400 „Tieren“ hatten die Zeltlager-Leiter weit mehr Teilnehmer als in den Vorjahren gefunden.

Noch viel mehr Preise hielt die Tombola bereit, und selbst ein heftiger Schauer vertrieb kaum Gäste, scheuchte sie nur unter die großen Schirme, ins Zelt und unter die Pergola.