Biotop auf Privatgelände Gudrun Feser-Pfeifer zählt zu Citoyenne-Preisträgern

Unter den 450 Bewerbern aus dem Rhein-Main-Gebiet um den Umweltpreis Citoyenne 2016 war auch Gudrun Feser-Pfeifer (links) , die zu den zehn Finalisten gehörte und eine Anerkennungsurkunde sowie eine von Künstlern gefertigte Vase erhielt. Foto: Reinartz

Mühlheim (agk) – Frei nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“ engagieren sich im Rhein-Main-Gebiet viele Menschen in Initiativen, Schulen, Vereinen, als Künstler oder als Einzelpersonen für den verantwortungsvollen und achtsamen Umgang mit Umwelt und Natur. Deutlich wurde dies bei der Verleihung der Citoyenne 2016, dem Preis für Bürgersinn der Stiftung Citoyen.

45 Bewerber hatten sich an der Ausschreibung beteiligt, die 2016 unter dem Motto „Bist du noch zu retten – Ein Preis für Umwelthelden“ steht. Das Preisgeld wurde gespendet von der Ippen-Stiftung und der Bethmann Bank. „Mit unserem Stiftungspreis wollen wir“, so unterstrich Beate Gottschall, Vorsitzende der Stiftung Citoyen, „Menschen auszeichnen und fördern, die sich tatkräftig und verantwortungsvoll für unsere Umwelt einsetzen, denn unsere Erde braucht Akteure, die sich leidenschaftlich für sie stark machen.“ Bei der feierlichen Verleihungsgala vor rund 140 Gästen betonte Jutta Ebeling, ehemalige Frankfurter Bürgermeisterin und Patin der Citoyenne 2016: „Früh haben wir uns in Frankfurt der Aufgabe gestellt, Ökologie und Ökonomie zu versöhnen. Aber ohne das Engagement der Bürger kann dies nicht gelingen. Ich freue mich deshalb sehr über den Preis Citoyenne 2016 für lokale Initiativen, die in diesem Bereich aktiv sind.“

Die prämierten Projekte zeigen in hervorragender Weise, wie initiativ und innovativ die Bürger des Rhein-Main-Gebietes sind. Sie erhalten mit dem Preisgeld finanzielle Unterstützung für ihre künftige Arbeit.

Geld und Ehre

Mit dem ersten Preis (dotiert mit 5000 Euro) wurde Alfred Westenberger für sein Projekt zum Schutz und der Erhaltung der Schmetterlinge in den Reifenberger Wiesen im Hochtaunuskreis ausgezeichnet. Der zweite Preis (dotiert mit 3000 Euro) ging an das Projekt „Streuobstwiese im Eschersheimer Feld“ der IGS Eschersheim, Gesamtschule mit Grundschule der Stadt Frankfurt. Seit 20 Jahren bewirtschaften Schüler, Lehrer und Eltern in Kooperation mit verschiedenen Umweltinitiativen, dem Ortsbeirat, lokalen Betrieben und engagierten Bürgern des Stadtteils in vielfältigen Schulprojekten die Streuobstwiese im Eschersheimer Feld. Diese umfassen vor allem die jährlich wiederkehrenden Arbeiten.

Mit dem dritten Preis (dotiert mit 1500 Euro) wurden Haike Rausch und Torsten Grosch ausgezeichnet, die als Künstlerduo 431art das interdisziplinäre Kunstprojekt „botanoadopt“ initiiert haben und (Zimmer-)Pflanzen über das Internet oder in lokalen Adoptionsbüros zur Adoption anbieten. „Wir behandeln Pflanzen wie Persönlichkeiten und stellen sie mit einem Namen und einer individuellen Biografie vor“, erklären die Künstler. Zur anonymen Abgabe von Pflanzen haben sie die „Pflanzenklappe“ erfunden. Mit diesem originellen und witzigen Projekt, das an der Schnittstelle von Kunst, nachhaltigem Handeln, utopischem Gesellschaftsentwurf und Tauschökonomie angesiedelt ist, setzen die Künstler das weltweite Artensterben in Bezug zu unserem Umgang mit pflanzlichem Leben im eigenen lokalen Umfeld.

Offenbacherin legt in Mühlheim Biotop an

Die weiteren sieben Finalisten wurden mit einer Anerkennungsurkunde und einer von den Künstlern der Gruppe finger handgefertigten Vase aus Bienenwachs ausgezeichnet: Unter ihnen ist auch die Offenbacherin Gudrun Feser-Pfeifer, die das Biotop „Rote Erde“ in Mühlheim (angrenzend an das Franzosenviertel) angelegt hat, es seit vielen Jahren hegt und intensiv pflegt.