Neue Kita an der Wilhelm-Busch-Straße präsentierte ihr offenes Konzept Ein kleines Paradies

Besucher wurden beim Tag der offenen Tür an der Wilhelm-Busch-Straße durch lichtdurchflutete Flure und Räume geführt. FOTO: M

Mühlheim – Wie wird aus einem öden Spielplatz ein attraktiver Treffpunkt für kleine und große Kinder? Selbst Eltern und Nachbarn schwärmen vom neugestalteten Gelände an der Wilhelm-Busch-Straße, das jetzt eine hochmoderne Kindertagesstätte nach neuesten Erkenntnissen der Bautechnik beherbergt. Und weil Sommerfeste in der neuen Zeit nicht mehr angesagt sind, entschied sich die Stadtverwaltung für einen „Tag der offenen Tür“, um der Bevölkerung ein kleines Paradies zu präsentieren.

Es waren vor allem Stadtverordnete und Magistratsmitglieder, die sich vor Ort ein Bild von der jüngsten Immobilie auf kommunalem Grund machten. Die Einrichtung leitet Bettina Bein, die schon seit vielen Jahren in Diensten der Mühlenstadt steht. Auch Sachgebietsleiterin Annika Ilic stand Rede und Antwort, die Damen führten die Gäste durch lichtdurchflutete Flure und Räume.

Das Kita-Team hat sich für ein offenes Konzept entschieden. Es gibt also keine festen Gruppen, die Mädchen und Jungen sollen ein Angebot auswählen, in den Bau-, Kreativ-, Mal- oder Rollenspiel-Raum gehen, in Intensivzimmern betreut werden und in weichen Mini-Betten schlafen. Natürlich stehen auch sanitäre Anlagen für Kinder und Erwachsene bereit, Küche, Büros und Elternsprechzimmer. Neben dem Freigelände mit Klettergerät könne der Nachwuchs der Kita auch den umgebauten, städtischen Spielplatz jenseits des Zauns nutzen, erklärte Bürgermeister Daniel Tybussek (SPD).

Der stählerne Gang auf der gesamten Ostseite sei jedoch kein Balkon, stellen Dennis Nicolaisen und Katharina Grimm von den Raum-z-Architekten in Frankfurt klar, es handle sich um den obligatorischen Fluchtweg. Zur hochwertigen Ausführung des Gebäudes zählen ferner eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung für den Winter, während in diesen heißen Tagen der außen liegende Sonnenschutz mit Pufferzone zum Fenster, die Dachbegrünung und die Fassade aus nachwachsenden Rohstoffen für eine angenehme Innentemperatur sorgen.

Das Haus bietet maximal 100 Plätze für Kinder ab drei Jahre und 24 in der Krippe in insgesamt sechs Gruppenstärken. Werden Sprösslinge mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen betreut, schrumpft die Kapazität. Derzeit besuchen 73 junge Mühlheimer den Kindergarten und zwölf das U3-Erdgeschoss des Gebäudes im Bauhaus-Stil, es fehle noch Personal.

Derzeit seien 16 pädagogische und zwei hauswirtschaftliche Angestellte hinter dem Max-und-Moritz-Eingang tätig. In einem Video, das eine Agentur für die europaweite Suche nach Fachkräften gedreht hat, spricht die Verwaltung auch für Heil- und Pflegeberufe Qualifizierte an, die für die Integrationsarbeit engagiert werden sollen.

Die Auswahl der Spielgeräte berücksichtigt die motorischen und kreativen Fähigkeiten der verschiedenen Altersgruppen. Den Jüngsten stehen Nestschaukel und Matschstein zur Verfügung, die Älteren klettern auf Podeste, über Rampen und in ein „Spinnennetz“. Ähnlich ist der öffentliche Teil unterteilt. Das Gesamtprojekt kostete 4,4 Millionen Euro, 56 Prozent zahlten Bund und Land, sodass der Stadtsäckel noch gut 1,9 Millionen berappen muss.

Von Michael Prochnow