Mühlheim (m) – Keine Lust, nach Feierabend noch rasch fürs nächste Mittagessen einkaufen zu gehen? Oder Reste von den Mahlzeiten im Kühlschrank zu bunkern? Aber trotzdem soll etwas Gesundes, frisch Zubereitetes auf den Tisch? - Die Lösung könnte Hello Fresh lauten, ein Konzept, an dem auch der Mühlheimer Pasta-Produzent Righetti beteiligt ist. Die Firma am Zeppelinring liefert Zutaten für die ständig neu entwickelten Rezepte aus der Berliner Gourmet-Schmiede. Rechtzeitig am Vormittag klingelt der Paketbote mit einem Karton unterm Arm. Im Inneren befindet sich eine Papiertüte mit einer Tomate, eine Knoblauchzehe und eine Zwiebel, Päckchen mit Kürbiskernen und der Gewürzmischung „Kartoffelknaller“. Dann findet der Empfänger noch ein Tütchen mit mittelscharfem Senf, Sahne im Tetra-Pak, Gnocchi in Plastik, einen eingeschweißten Hartkäse italienischer Art und einen Baby-Grünkohl. Die Zubereitung der mit „Kürbis gefüllte Gnocchi in sahniger Käse-Grünkohl-Soße“ ist ansprechend und informativ dargestellt mit einer bebilderten Liste und Fotos zu jedem einzelnen Arbeitsschritt. „Familienkoch Marco“ rät auf der Karte noch, ein Blättchen vom Baby-Grünkohl ungekocht zu probieren: „Wie schmeckt er Dir besser, knackig roh oder kurz gegart?“ Das Neue an dem Konzept ist, dass viele Rezepte von Kunden stammen oder mitgestaltet sind. Die Hobbyköche müssen nicht einkaufen gehen und bekommen die Mengen ins Haus gebracht, die sie benötigen, je nach Anzahl der bei der Bestellung angegebenen Personen. So muss fast nichts wiederverwertet oder weggeworfen werden, wirbt Content Managerin Elisabeth Schaper von Hello Fresh. „Es macht Spaß, Neues auszuprobieren, dazu gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, und Frische ist unser großes Plus“, ergänzt Alisa Schmitz vom Presseteam. Ein Menü-Planer für drei Wochen bietet Gerichte für Vegetarier, Familien und Kinder an, Diät-Speisen mit bis zu 600 Kalorien. Meistens erhält der Kunde Bio-Produkte aus Deutschland. „Bis Mittwoch kann eines der angebotenen Gerichte für die Folgewoche ausgewählt werden, dann sind unsere Einkäufer unterwegs“, erläutert die PR-Frau den Ablauf. Emanuel Zanos ist Produktentwickler, Food-Service-Dienstleister und arbeitet seit acht Jahren mit Righetti zusammen. Er steuert vor allem einen speziellen Feta-Käse bei, baut auf die frische und auf Kundenwünsche zugeschnittene Pasta-Variationen des Mühlheimer Familienunternehmens. Giancarlo Righetti ist von Anfang an dabei, beliefert die Versender in der Hauptstadt mit verschiedenen Warengruppen.
Sein Rohmaterial für die Pasta-Füllungen habe eine kurze Mindesthaltbarkeit, sei darum nur an bestimmten Liefertagen verfügbar, erläutert der Geschäftsführer. Für Hello Fresh musste die Mühlheimer Firma spezielle Werkzeuge anfertigen, um verschiedene Gewichte abfüllen zu können. Die Produktion erfordere Flexibilität und freie Zeit für Herstellung und Verpackung. Die Teilnahme habe den Umsatz der Mühlenstädter mit italienischen Wurzeln um 20 bis 25 Prozent gesteigert. „Wir hatten Zeit, uns einzurichten“, sagt Righetti, der im wöchentlichen Rhythmus Bandnudeln, Gnocchi und Raviola mit verschiedenen Füllungen fertigt. „Im Sommer läuft’s etwas ruhiger, jetzt füllen wir unsere Lager auf:“ Insgesamt fertigt Righetti mehr als 200 Produkte, auch Tiefkühlware, Zutaten für Fluggesellschaften, Catering-Betriebe und Gastronomie. Das börsennotierte Unternehmen versorgt 1,8 Millionen hungrige Mägen weltweit. Kunden eröffnen unter hellofresh.de ein Online-Konto, bestellen bis sechs Wochen im voraus und können bis zu acht Wochen pausieren, also keine Zutaten ordern. Die Pakete werden auch mit Kühlakkus geliefert, damit Frisches frisch bleibt.
