Etwa 90 Helfer beteiligten sich an der Aktion „Sauberhaftes Mühlheim“ Laptops, Schlafsack, Unterhose

Etwa 90 Helferinnen und Helfer beteiligten sich in diesem Jahr an der Aktion „Sauberhaftes Mühlheim“. FOTO: M

Mühlheim – Cellophan-Verpackungen, Getränkekartons, Flachmänner – arbeitslos werden die Mitglieder des Umweltstammtisches nicht. „Aber es ist schon viel besser geworden“, findet Rudolf Helpensteller lobende Worte für den städtischen Bauhof, dessen Mitarbeiter regelmäßig entlang der Bahnstrecke reinigen. Am Samstag vergangener Woche fanden sie Unterstützung in 180 helfenden Händen, die für ein „Sauberhaftes Mühlheim“ sorgten – zumindest ein bisschen.

Die meisten Helfer starteten auf dem Gelände des Angelsportvereins, ließen sich mit Müllsäcken, Handschuhen und Pickern ausstatten. Sachgebietsleiter „Entsorgung und Reinigung“, Thomas Gärtner, zählte schon fast wieder so viele Teilnehmer wie in der Vor-Corona-Zeit. Bürgermeister Daniel Tybussek freute sich dennoch über jede und jeden, dankte für ihren „Beitrag zur Sauberkeit der Stadt“.

Den leistet die Umwelt-Runde stets entlang der Gleise in Höhe des Bahnhofs. Helpensteller, der mit Klaus Bülow Abfälle aus dem Gebüsch klaubte, wies auf ein verstärktes Engagement der Bahn hin. Der Grünstreifen werde häufiger gereinigt, stelle der Stammtisch fest. Dennoch sammelten die Helfer zahlreiche leere Fläschchen ein, die Hochprozentiges enthielten. Diese Fundsache landete auch zuhauf in den Plastiksäcken von Dagmar Pecile und Hannelore Schulz. Sie nutzten bald Plastikeimer, die sie aus dem Unterholz neben dem Parkplatz fischten.

Zwischen verwitterten Betonmauern und Gräben hinter den Vereinsgrundstücken entdeckten sie einen Besen und einen hölzernen Transportkasten für Tauben. Auch eingewachsene Autoreifen entdeckten sie in dem Waldstück, die müssten jedoch die Profis bergen. Die Damen von der DJK-Frauengymnastik holten schließlich noch eine Sense und den Autoführerschein eines Frankfurters aus dem Laub am Boden. Ein Rätsel blieb ihnen, warum Menschen Gartenabfälle mühselig in den Forst fahren und abladen.

Zurück auf dem ASV-Gelände erzählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Würstchen und Eintopf von der Metzgerei Thomas Müller von ihren Trophäen. Den „Vogel abgeschossen“ hat wohl Bernhard Feig von den Bündnisgrünen, der gleich zwei Laptops unweit des Grünen Sees aus dem feuchten Boden gezogen hatte. Das Budo-Team berichtete von Schlafsack, Flip-Flops und jeder Menge Schutzmasken, Taschentüchern und Flaschen, auf die es Pfand gibt.

Die achtjährige Melissa Rosenberg und ihr Papa Andreas listeten viel Plastik und Kronkorken auf, dazu eine blaue Unterhose, erzählte die Schülerin. Als größte Gruppe verbuchte Thomas Gärtner den Budo-Club, der mit 28 Kampfsportlern dabei war – die Hälfte davon Kinder und Jugendliche, freute sich der Organisator. Auch Gastgeber ASV und der Ruderverein waren stark vertreten.

Rund ums Naturfreundehaus Am Maienschein packten einige Kinder mit an, die von der Flüchtlingshilfe und Deutschlehrerin Karin Spiegelhalter betreut werden, freuten sich die Aktiven der Ortsgruppe. Im Westen der Gemarkung legten sie Ziegel und Betonteile frei, die Mitarbeiter des Bauhofs abholten. Sie sammelten auch die bereitgestellten Müllsäcke ein und säuberten Papierkörbe. Ebenfalls nur über Wasser war ein halbes Dutzend Taucher beschäftigt. Für das Absuchen des Grunds des Vogelsberger Sees standen ihnen diesmal keine Boote bereit.
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