Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim zieht positive Jahresbilanz „Zur Normalität zurückgefunden“

723 Mitglieder zählt die Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim, deren wertvolle Arbeit auch die für Senioren zuständige ehrenamtliche Dezernentin Erika Sickenberger würdigte. Bild: m

Mühlheim – Für Bürgermeister Alexander Krey ist Seniorenarbeit Herzensangelegenheit. Darum beauftragte er auch eigens seine Magistratskollegin Erika Sickenberger als Dezernentin für Seniorenarbeit. Und er selbst unterschrieb bei der Jahreshauptversammlung im Sitzungssaal des Rathauses – wie einst seine Vorgänger – den Aufnahmeantrag für die Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim (BSHM).

Vor 30 Jahre hatte er noch nicht die Einsicht, warum Seniorenarbeit so wichtig ist, gab Krey zu: „Aber mein damaliger Vorgänger Karl-Christian Schelzke hatte die Hilfe immer verteidigt, die auf Gegenseitigkeit basiert und die Vereinslandschaft bereichert– und er hatte Recht.“ Die Arbeit, die Sie leisten, ist wichtiger denn je, lobte Krey.

Die Versammlung ernannte diesmal lediglich Klauspeter Schmitt als zusätzlichen Beisitzer. Weitere Vorstandswahlen standen nicht an. Zu künftigen Kassenprüfern wählte die Runde Ingrid Anthöfer und Michael Böttger-Leidorf .

Von den Aktivitäten im vergangenen Jahr berichtete Vorstandssprecherin Carmen Diamantis. Nach Corona habe das Vereinsgeschehen 2023 „weitestgehend zur Normalität zurückgefunden“. Mitglieder assistierten älteren Menschen ehrenamtlich in mehr als 2000 Stunden. 850 Stunden verbrachte das Büroteam vor allem mit der Beratung, der Organisation von Hilfeleistungen durch Ulla Essing und der Anmeldung zu den Veranstaltungen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten zählen die Kegelgruppe „Flotte Kugel“, die Minigolfgruppe, das Fahrradfahren mit Beate Heyer und Kurt Weber und die Technik-Sprechstunde am ersten Dienstag im Monat ab 14.30 Uhr in den Vereinsräumen an der Goethestraße.

Auch der „Stammtisch auf Wanderschaft“ werde gut angenommen. Ebenso wie die Spielnachmittage bei Kaffee und Kuchen, die zweimal monatlich angeboten werden. Regelmäßig stehen auch Ausflüge auf dem Programm der Bürger- und Seniorenhilfe. So besuchte man im vergangenen Jahr die Jugendstilausstellung im Landesmuseum Wiesbaden und die Landesgartenschau in Fulda. Ausflüge führten auch nach Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein.

Die BSHM sitzt auch am Runden Tisch „Älterwerden in Mühlheim“ und am Stammtisch fürs soziale Ehrenamt. Sie wirkt mit am DRK-Arbeitskreis Demenz, an der Sicherheitskonferenz sowie an der Waldwoche der Kita „wilde Zwerge“. Deren Geschäftsführerin Daniela Mettmann-Tribian warb um weitere Unterstützung beim Basteln, Backen und Marmelade-Einkoch, beim Vorlesen, Malen und Wandern am Grünen See.

Mit 723 Angehörigen zählt die Bürger- und Seniorenhilfe zu den größten Vereinen in der Stadt. „Leider ist das Durchschnittsalter mit 77 Jahren sehr hoch“, bedauerte Sprecher Rainer Kraft.

Wegen der heißen Sommermonate sind in dieser Zeit keine besonderen Veranstaltungen geplant. Für September wird ein Tagesausflug mit dem Bus geplant. Bereits am 29. Mai führt die 72. Seniorenfahrt der Stadt nach Boppard, informierte Stadträtin Sickenberger. Mit dem Bus geht‘s bis Koblenz, dann steigt die Gesellschaft um aufs Schiff. „Trotz angespannter Haushaltssituation beträgt der Beitrag nur 20 Euro pro Person“, betonte die Dezernentin. Der Kartenverkauf läuft vom 2. April bis zum 3. Mai bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

„Ausgrenzung ist der erste Schritt zur Vernichtung“, zitierte Sprecherin Diamantis aus der Einladung zur Ausstellung über das Kinderheim, die morgen um 11 Uhr an der neuen Statue in der Tilsiter Straße beginnt. Da heiße es, „Flagge zeigen“, warb das Vorstandsmitglied. Sie gratulierten ihren Kollegen Kuchenreuter und Kraft, die vor kurzem 75 Jahre alt geworden sind: „Ihr werdet noch lange gebraucht, wir hoffen weiterhin auf eure Unterstützung!“

Von Michael Prochnow