Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellt 20. Natur-Kalender vor Prächtige Perspektiven aus Mühlheims Flora und Fauna

Zum Preis von 4,50 Euro ist eine limitierte Auflage von 400 Exemplaren ab sofort in Mühlheim erhältlich. Foto: m

Mühlheim (m) – Jüngst präsentierte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ihren 20. Natur-Kalender beim Mühlheimer Wochenmarkt.

Die Fotos zu den zwölf Monaten stammen von Rainer Kraft. Der Vorsitzende des Ortsverbands spaziert täglich durch die Gemarkung, jedoch nie ohne seine Nikon-Kamera mit dem dicken Objektiv drauf.

Es ersetzt freilich nicht das Gespür für den idealen Blickwinkel, den der erfahrene Hobbyfotograf mit jedem Schuss beweist. Von den Bildern, die er von seinen Wanderungen heimbringt, wählte er für jeden Monat eine spektakuläre, beeindruckende Aufnahme aus. Auf den jeweiligen Vorder- und Rückseiten der Monatsblätter sammelte er Bauern-Weisheiten, lokale, meteorologische Berichte und Beschreibungen der abgebildeten Tiere und Pflanzen.

Das vergangene Jahr brachte in der Region lediglich vier „Eistage“, an denen die Temperatur auch am Tage nicht über 0 Grad stieg. Und allein in der Nacht zum 22. Januar zeigte das Thermometer einen zweistelligen Minus-Wert. An jenem Tag hielt Kraft seine Kamera von der hölzernen Brücke über die Rodau auf den Biberbau, der von Reif überzogen war. „Januar ganz ohne Schnee tut Bäumen, Bergen und Tälern weh“, sagt der Volksmund – und hat nicht ganz Unrecht, findet der SDW-Mann.

Der trockene, milde und sonnige Februar 2019 ließ die weißen Märzenbecher sehr früh in voller Blüte stehen. Die Pflanze steht mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Am Mainufer traf Kraft im März eine Elster. Die erste Hälfte des Monats war von starken Stürmen geprägt, während der April sowohl Nachtfrost als auch 26 Grad brachte. Das Kalenderblatt zeigt die roten Knospen der selbstkletternden Jungfernrebe, die wie Krebsscheren am Bürgerpark sprossen.

Am selben Ort fotografierte der Vorsitzende im Mai den Dolden-Milchstern, auch „Stern von Bethlehem“ genannt. Der Monat war zu kalt und zu nass. „Menschen und Juniwind ändern sich oft sehr geschwind“, behauptet ein anderer Spruch. Die Malve mit ihren rosa-violetten Blüten erinnert an den wärmsten und sonnigsten Juni seit der Wetteraufzeichnung. Ein Rotkehlchen mit Beute im Schnabel hielt der Naturschützer im heißen, sonnigen Juli fest.

Die Heu-Rollen am Talweg passen zum August, der mit angenehmer Wärme auffiel. Hopfen ragte im September aus den Gärten am Müllerweg, der lang erwartete Regen kam erst spät – zumindest für viele Pilze. Der Naturschützer stieß im Oktober auf eine Gesellschaft an der Dietesheimer Straße und warnt vor den giftigen Arten. Einen überwachsenen „Tunnelweg“ in Mainnähe, eine „Oase“ zwischen Feldern, Bäumen und Büschen, hielt er im grauen November fest. Nahe des Seerosenweihers bildete Kraft am einzigen Frosttag des milden und sonnigen Dezembers noch einmal Raureif ab, diesmal auf abgestorbenen Ästen. 400 Exemplare ließ der SDW von seinem gefragten Wandkalender drucken. Der Vorsitzende dankt auch in diesem Jahr dem Sponsor Peter Tillmann. Das Werk kostet 4,50 Euro und ist im Mühlheimer Buchladen, bei Schreibwaren Wendt, Dietesheimer Straße, bei Blumen Härtl in der Apfelbaumgasse und in der Lämmerspieler Post-Agentur zu haben.