Ferienspiele unterhalten Kinder im Sommer mit buntem Programm Spiele, Sport und Spaß

Kleine Künstler ganz groß: Hannah Hafemann ist eine von acht Betreuungspersonen, die die Kinder tagtäglich vor Ort im Jugendzentrum begleitet. Bild: prochnow

Mühlheim – Zeit für Gummibärchen! Die Lieblingstiere aller großen und kleinen Kinder sind schon in Schüsselchen verteilt. Jetzt schnappt sich Betreuerin Hannah Hafemann so viele davon, wie sie tragen kann und verteilt sie an die Malerinnen im Foyer, an die Zocker vorm Monitor und an die Fußballerinnen am Tischkicker. Die Ferienspiele im Jugendzentrum (Juz) sind wie die Nascherei: knallbunt und sehr beliebt.

44 Kinder zwischen acht und 13 Jahren treffen sich in den ersten beiden Wochen der Sommerferien täglich in den Räumen an der Rodaustraße. Dabei werden sie von 8.30 bis 16.30 Uhr von insgesamt acht Betreuerinnen und Betreuern wie Hannah Hafemann begleitet. Die pädagogische Fachkraft mit den bunten Bärchen hat den Überblick, ist Ansprechpartnerin für die Mädchen und Jungen.

Der achtjährigen Martha hat Hafemann etwa schon ein Porträt vorgezeichnet, sodass die kleine Künstlerin es nur noch ausmalen muss. Wenig später zeigt die Schülerin ihr Bild bereits stolz in die Runde. Es sind nur Mädchen, die mit Pinsel, Schwamm und Farben in verschiedenen Techniken Kreatives gestalten. Das Quartett am Tischfußball besteht ebenfalls ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern.

Im Hof kicken hingegen gemischte Mannschaften gegeneinander. Stürmerin, Verteidigerin und Schiedsrichterin ist Jasmine. Die sportliche 18-Jährige studiert Ökonomie, Mathematik, Englisch und Deutsch, lebt in Mühlheims französischer Partnerstadt St. Priest, wo es vier Jugendzentren gibt, erzählt sie. Mit ihrem Praktikum in der Mühlenstadt möchte sie ihre Sprachkenntnisse verbessern Die Arbeit im Juz bereite ihr viel Spaß, sie spiele viel mit den „sehr netten“ Kindern, erklärt die junge Französin. Neben künstlerischen und sportlichen Aktivitäten, zählt auch das Essen sowie dessen Zubereitung zu den begehrtesten Beschäftigungen bei den Kindern. „Wir gehen gemeinsam einkaufen“, schildert Hafemann, „und in der Küche sind alle sehr hilfsbereit“. Auf dem Speiseplan standen bisher schon Leckereien wie Nudelauflauf und Pizza und auch das Grillen steht noch auf der Wunschliste einiger Teilnehmer.

Und natürlich darf auch das gepflegte Daddeln vor dem Monitor nicht fehlen – die Fingerübungen mit dem Controller sind allerdings auf eine halbe Stunde begrenzt, wie Hafemann erläutert. Damit auch niemand schummelt und heimlich überzieht, tragen die beiden 15-jährigen ehrenamtlichen Helferinnen, Viktoria und Lara, die Spielzeiten ganz genau in eine Liste ein. „Wir wollen einfach helfen“, begründen die Teenager ihren bereits dritten Einsatz bei den Ferienspielen.

Von Michael Prochnow