Stephanie, die damals noch Zechmeister hieß, schlug mit ihren Eltern in Mühlheim auf. Die Jubilarin erinnert sich, wie sie in einem Milchgeschäft die Kannen auswusch. „Ich musste viel und hart arbeiten“. Die Mutter vermittelte ihr in der Pelzfabrik Dr. Mertens & Co. in Dietesheim am Rande der Basaltsteinbrüche einen Job.
„Meine Mutter und ich waren damals die einzigen Frauen im Betrieb“, lacht die Frau, deren Kopf einwandfrei funktioniert, „mit den Füßen geht es aber nicht mehr gut“. Seit Anfang 2017 lebt Büttner deshalb im DRK-Seniorenheim an der Offenbacher Straße. Selbst wollte sie einst verhindern, dass ihre Mutter in ein Heim muss. Weshalb Büttner nach dem Tod ihres Mannes von Heusenstamm zurück an die Rote Warte zog, ins Elternhaus an die Henri-Dunant-Straße.
Umzug nach Heusenstamm
Aus dem Viertel hatte es die Frau durch ein Aufeinandertreffen im Jahr 1955 gezogen. Damals schaute der Heusenstammer Bäckermeister Philipp Büttner zur Fastnacht in Mühlheim vorbei. „Geheiratet haben wir aber erst fünf Jahre später, an Adenauers Geburtstag.“ Als Ehefrau zog Stephanie Büttner nach Heusenstamm und arbeitete in der Bäckerei Büttner.
Gatte Philipp hatte bei ihr von Anfang an besondere Schnitte gehabt. Er beherrschte eine Disziplin, die nicht jedem Mann im Blut liegt, „er tanzte sehr gut Walzer“. Der Lieblingstanz der 90-Jährigen, die sich erinnert, wie es sie in den Füßen juckte, wenn der Dreiviertel-Takt erklang. Wenn es keine Männer gab, ging Büttner mitunter mit Freundin Maria auf die Tanzfläche, „dann führte ich!“.