Familientag sorgt für viel Unterhaltung Viel Überraschendes im Mühlheimer Wald

Rätseln, entdecken und ganz viel lernen – beim Familientag im Wald konnten Groß und Klein viel entdecken. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Die Forstämter Langen, Darmstadt und Hanau-Wolfgang sowie der Mühlheimer Verein Zugpferd nutzten die letzten Sommer-Sonnenstrahlen und gestalteten einen „Familientag im Wald“.

Der lockte keineswegs nur Eltern und Kinder aller Altersgruppen ins Naherholungsgebiet Steinbrüche, auch Jugendliche und Senioren fühlten sich von der Aktion angesprochen und beteiligten sich an dem Stationsspiel rund um die Seenlandschaft. Viele kamen aus der Mühlenstadt, fast ebenso viele reisten mit Kind und Kegel aus benachbarten Kreisen an, um der Einladung der Forstleute zu folgen. Eigentlich wollten die Forstleute den großen Grillplatz sperren lassen. Nun aber zeigten sie sich froh, dass so viel internationales Publikum ihr Angebot begleitete.

Frank Sobanski und sein Team zum Beispiel stellten das erst kürzlich der Öffentlichkeit präsentierte Forschermobil an den Start der Acht-Stationen-Tour. Dort hockten Klein und Groß um einen Garniturtisch, stampften mit einem Porzellanmörser Chilli- und Knoblauchflocken, getrockneten Thymian, Bohnenkraut, Lavendel, Paprika, Petersilie und Majoran in Reibschalen. Die Pulvermischung ergab ein scharfes Kräutersalz, das sich für Gemüsepfannen und Fleischgerichte eigne, hieß es. Überm Vogelsberger See erwartete Försterin Iris Husermann die Familien und Pärchen. Mit kleinen Feldstechern sollten sie das Leben im und am Gewässer entdecken, doch ausgerechnet zu dieser Stunde herrschte Sonntagsruhe! Also schlug die Frau vom Forst vor, die schroffen Strukturen an den Felswänden, Wald und Wellen zu bewundern. Und lenkte den Blick durch die Okulare auf Fotos von Vögeln an den Ästen. Die Gefiederten konnten mit Hilfe einer Bilderliste bestimmt werden. Für Zuhause gab’s noch Federvieh zum Ausmalen, Auschneiden und Aufhängen als Mobile.

Unterhaltung und viel Gesprächsstoff

Der nächste Anlaufpunkt lag am Feldrand. In einem abgesteckten Quadrat fanden Eltern und Kinder eine Einkaufstüte aus Papier an einem Ast baumeln, an anderen Zweigen hingen eine Plastiktüte und ein Pullover mit dem Hinweis „Viscose“. Im Gras stolperten die Rater fast über ein Büchlein, zwischen Laub schaute eine Klorolle hervor, daneben fand sich ein Skatspiel und auf der anderen Seite ragte ein Gummistiefel aus dem Gras. „Ist da Holz drin?“, fragten Lucia Trabert und ihre Helfer vom Forstamt Wolfgang und drückten den Kandidaten eine Liste zum Ausfüllen in die Hand.

Auch die nächsten Punkte sorgten für Unterhaltung und viel Gesprächsstoff mit dem Nachwuchs. Sabine Scholl von der Alten Fasanerie ließ Waldtiere anhand von Geweihen und Spuren erraten, bei Forstmann Peter Fischer aus Darmstadt und Hans-Albert Kasper konnten die Spaziergänger mal mit einer echten Armbrust auf ein nahes Ziel schießen. Mühlheims Förster Knud Dockendorf lehrte, wie man mit einem Stock die Höhe von Bäumen misst, aber auch wie er und seine Kollegen dafür sorgen, dass heute noch so viel Wald wie vor 300 Jahren wächst: Nachhaltigkeit nennt man das, diesen Begriff haben seine Vorgänger geprägt.

Einprägsamer Biologie-Unterricht

Kerstin Lehner vom Forschermobil warb für Naturmaterial, an der letzten Station brannten die Besucher Initialen und Bilder in ihre Frühstücksbrettchen. Bei der Rückkehr auf dem Grillplatz hatten die Teilnehmer zwar nur 3,5 Kilometer zurückgelegt, aber einen sehr einprägsamen Biologie-Unterricht erlebt, der selbst Papa und Mama staunen ließ.