„Ich war und bin gerne Priester“ Willi Gerd Kost feiert silbernes Priesterjubiläum

Vertreter der Pfarreien St. Lucia und St. Sebastian sowie Kollegen gratulierten Willi Gerd Kost. Foto: pro

Mühlheim (pro) - Selten hat man Basaltköpp und Russen in so inniger Eintracht beobachtet. Die Ursache ist schnell ausgemacht: Es liegt an Dekan und Pfarrer Willi Gerd Kost, der am Sonntag mit Dietesheimern und Lämmerspielern zusammen rund um St. Lucia sein silbernes Priesterjubiläum feierte.

Beide Gemeinden verliehen ihrer Freude Ausdruck, dass der beliebte Seelsorger seit neun Jahren in der Mühlenstadt tätig ist. Am 15. Juni 1991 im Mainzer Dom zum Priester geweiht, kehrte Willi Gerd Kost tags darauf zurück in seine Heimatpfarrei Budenheim am Rhein, wo er sein Primizamt zelebrierte. Als Kaplan ward Kost zunächst nach Fürth im Odenwald und Gießen entsandt, danach verbrachte er ein Jahr in Alma im US-Staat Michigan. 1997 übernahm er seine erste Pfarrstelle in Heidesheim und Wackernheim, nach zehn Jahren wechselte er an Main und Rodau. „Am heutigen Festtag kann ich voll Dankbarkeit und ohne Wenn und Aber sagen, dass ich die Entscheidung von 1991, Adsum, ich bin bereit, nie bereut habe und dass ich gerne Priester war und bin.“ So schrieb er’s ins Liedheft für den Festgottesdienst in der Pfarrkirche.

Der Lämmerspieler Kirchenchor, unterstützt durch Projektsänger, gestlatete die Messe mit, ebenso die Bläsergruppe des Musikvereins Dietesheim. Monika Volk sang ein Solo, Udo Diegelmann bereicherte die Klänge um die von Röhrenglocken, fürs Orgelspiel gewann die Pfarrei Regionalkantor Thomas Gabriel, Michael Ruhr oblag die musikalische Gesamtleitung.

Segenswünsche des Papstes

Die ehemaligen Pfarrer Johannes Kotschner und Helmut Rolke konzelebrierten, ebenso Kosts Sommer-Vertretung, Pater Scaria, der Segenswünsche des Papstes mitbrachte, und der Klein-Krotzenburger Pfarrer Thomas Weis. Der Freund des Jubilars hielt eine sehr persönliche Predigt. „Eigentlich sollten wir alle viel mehr zeigen, wie froh und dankbar wir sind, Menschen zu haben, die am Weg stehen und uns auffangen, wenn uns buchstäblich die Puste wegbleibt“, betonte der Kollege, „und so einer bist du!“ Der Gast erwähnte auch das Engagement des Dekans in der Schönstatt-Bewegung und erinnerte, wie der Jubilar bei einer Schiffsreise und bei Fastnachsfeiern „einfach in die Ziehharmonikatasten greift und für gute Stimmung sorgt“.

Kost steure zudem ein Motorrad und habe noch Zeit für Witze und einen „Humor, bei dem sich später mal die Engel im Himmel den Bauch halten vor Vergnügen“. Den Glauben weitertragen, das beherrsche Willi Gerd Kost „aus tiefster Seele“. Der Laudator durfte miterleben, „wie sehr dich dein Glaube trägt. Und wie sehr du diesen Glauben auch ohne Worte durch deinen priesterlichen Dienst verkündest“. Pfarrer Weis verglich seinen Mitbruder mit einem „hingebungsvollen Gärtner, der niemanden verdursten lässt“.

Viele Gäste zum Jubiläum

„Du bist selbst ein Geschenk für alle, die dir begegnen, ein Geschenk für die Kirche“, lobte der Hainburger und erinnerte, dass Kost ursprünglich mal Polizist werden wollte. „Ein bisschen bist du das ja auch tatsächlich – du passt ja auf die Menschen auf.“ Dafür überreichten ihm Udo Parakenings und Alfons Ott von Pfarrgemeinderat St. Sebastian und Verwaltungsrat St. Lucia ein Messgewand mit Skapuliren, Teilen in den vier Farben der Feste im Kirchenjahr.

Im überfüllten Pfarrheim würdigte Parlamentschef Harald Winter, dass Menschen dank Kosts Art wieder in den Gottesdienst fänden. Bürgermeister Daniel Tybussek betonte, dass ihm der Seelsorger „als Pfarrer und als Mensch wichtig ist“ und „wichtige Beiträge“ für das Gemeinwesen der Stadt bringe. Der Rathauschef schätze die Ruhe und Gelassenheit des Pfarrers. Zwischen Mittagsbüfett und Kaffeetafel gratulierten auch der Heusenstammer Pfarrer Martin Weber als stellvertretender Dekan dem „tatkräftigen und lockeren Typ“, der evangelische Pfarrer Patrick Smith und der Dietesheimer Kirchenchor, der mit einem heiteren Auftritt und witzigen Texten begeisterte.

Auch Kindergarten, Schola, Kappenträger und die Band Heimatsterne hatten Auftritte vorbereitet. „Mit euch bin ein Christ – für euch bin ich Pfarrer“, schloss Willi Gerd Kost.