Schwerathleten reisen zu Hochlandspielen im Sportpark an Kraftpakete im Schottenrock

Ein stolzer „Schotte“ (Rolf Schiewe aus Sprendlingen) in einer historischen Uniform.

Neu-Isenburg (lfp) – Dudelsackmelodien im Neu-Isenburger Sportpark, das gibt es alle zwei Jahre zu den Schottischen Hochlandspielen. Diese besonderen Wettkämpfe, wie Steinstoßen, die 1957 der Neu-Isenburger Athlet Helmut (Didi) Hubeler in einer Wochenschau im Kino sah, begeisterten ihn so sehr, dass er ein Jahr später mit vier weiteren Schwerathleten nach Schottland fuhr und an den Highland-Games in Edinburgh teilnahm. Die schottischen Disziplinen wurden im Verein weiter gepflegt und gar Meisterschaften ausgerichtet. Ab 1969 wurden die „Hochland-Spiele“ als offene Meisterschaften ausgetragen und erfuhren in der Region große Aufmerksamkeit. Bis zum Jahr 2000 fanden solche Highland-Games mit Dudelsackpfeifern und schottischen Volkstanzgruppen jährlich in Neu-Isenburg statt, ab 2009 werden diese traditionellen Spiele vom Athletik Sport Club Neu-Isenburg und dem Magistrat der Stadt Kelsterbach im zweijährigen Turnus durchgeführt.

Die Band Clan Pipers begleitete die Delegation und die zehn Athleten in die Wettkampfarena, dem Werferplatz neben dem Stadion, wo sie vom Sportdezernenten Theo Wershoven mit einem Schluck Whisky begrüßt wurden. Ein besonderer Blickfang waren nicht nur Bürgermeister Herbert Hunkel und Erster Stadtrat Stefan Schmitt, sondern auch der 93-jährige Didi Hubeler im Schottenrock. „Blauer Himmel, Sonnenschein, Sportpark Neu-Isenburg und Dudelsackmusik, das sind die Garanten für ein tolles Sportfest“, sagte Bürgermeister Hunkel und wünschte insbesondere den Athleten viel Erfolg. Unter den zehn Teilnehmern fehlte der langjährige Lokalmatador Christian Schmitt, der aufgrund seiner beruflichen Neuorientierung im Trainingsrückstand ist. Dafür sprang Johannes Simon, der öfters als Helfer dabei war, in die Bresche – und belegte überraschenderweise den zweiten Platz.

Und wer gewann? Wieder einmal Gunnar Pfingsten aus Bad Wimpfen. Der Hühne beeindruckte insbesondere beim Gewichthochwurf. Wenn andere sich mit zwei Händen abmühen, das 25 Kilo schwere Eisengewicht möglichst hoch über eine Stange zu werfen, erledigt dies Gunnar Pfingsten einhändig. Begleitet wurden die Schottischen Hochlandspiele von Folklore-Tänzen des Scottish Country Dance Club Frankfurt und von beeindruckenden historischen Fechtkämpfen der Broadsword Academy Germany. Zu den Schottischen Hochlandspielen gehörte aber auch ein Whisky-Tasting ganz nach dem Motto: Ein Leben ohne Whisky ist zwar vorstellbar – aber sinnlos.

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