Kleines Weihnachtsdorf ist in Planung Nein zum Markt, ja zur Eisbahn

So voll wie auf diesem Bild aus dem Jahr 2019 wird es diesmal wohl auf dem Eis nicht werden. ArchivFoto: Postl

Neu-Isenburg – Seit Tagen wurde spekuliert, nun ist es Gewissheit: Auch in diesem Jahr gibt es keinen Weihnachtsmarkt im Alten Ort. Der Markt von Heilig Kreuz ist ebenfalls abgesagt. Ganz auf weihnachtliche Stimmung verzichten müssen die Isenburger aber nicht: Denn die Eisbahn auf dem Rosenauplatz kommt und ein kleines Weihnachtsdorf vor der Hugenottenhalle ist in Planung.

Mit dieser Entwicklung hatte im vergangenen Jahr um diese Zeit keiner gerechnet. Damals musste Bürgermeister Herbert Hunkel die Absage des Weihnachtsmarkts verkünden; man hoffte auf ein Wiedersehen an den Buden in den Altstadtgassen im Jahr 2021. Und jetzt? Wird das vorweihnachtliche Vergnügen, das eigentlich am zweiten Adventswochenende (4. und 5. Dezember) über die Bühne gehen sollte, notgedrungen ein weiteres Mal abgesagt. Das hat der Corona-Verwaltungsstab der Stadt gestern Mittag entschieden, wie Hunkel auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte. Das Risiko sei einfach zu groß, in den engen Straßen sei es nicht möglich, die erforderlichen Vorgaben und Kontrollen zu garantieren und Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Wer Hunkel kennt, der weiß, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen sein muss. Aber die Inzidenzen steigen und steigen – letztlich blieben dem Bürgermeister und den anderen Verantwortlichen keine andere Wahl.

Doch es gibt ein stattliches Trostpflaster – denn die Absage bezieht sich nicht auf die zweite längst geplante Offerte, mit der man im Städtchen für weihnachtliche Stimmung sorgen will: Die 2019 erstmals auf dem Rosenauplatz aufgebaute Eisbahn erlebt 2021 eine Neuauflage. Ab Donnerstag, 9. Dezember, sollen Eislaufbegeisterte ihre Runden auf dem Rosenauplatz drehen können. Gestern wurden die Bauteile angeliefert, kommende Woche beginnt der Aufbau.

Die Eisbahn, so erläutert Hunkel, sei aufgrund der räumlichen Gegebenheiten unter Corona-Bedingungen sicherer zu gestalten – und eine Zugangskontrolle der dann dort geltenden „2G plus“-Regeln deutlich besser umsetzbar als im Alten Ort.

Wie geplant vom 9. Dezember bis 16. Januar hat die Stadt gemeinsam mit dem Isenburg-Zentrum und weiteren Sponsoren die zweite Auflage des Eisvergnügens auf einer etwa 400 Quadratmeter großen Bahn angesetzt.

Der Bereich rund um die Eisbahn wird eingezäunt. Es wird eine Maskenpflicht bei Gedränge und beim Anstehen an Buden gelten. Auf der Eisbahn muss keine Maske getragen werden. Außerdem wird es eine Personenobergrenze geben, um Gedränge zu vermeiden. Weitere Details zur Planung will die Stadt Anfang Dezember bekannt geben.

Doch zurück zur Weihnachtsmarkt-Absage. Die Entscheidung hatte die Stadt nicht über die Köpfe der Standbetreiber hinweg treffen wollen. Hunkel berichtet, er habe am Dienstag von der katholischen Kirchengemeinde Zum Heiligen Kreuz erfahren, dass diese nicht nur ihren eigenen Markt im Buchenbusch absagen werde, sondern auch die Teilnahme am städtischen. Daraufhin habe er das Kulturbüro gebeten, auch alle anderen rund 25 angemeldeten Akteure anzurufen und ein Stimmungsbild abzufragen.

Und auch nun, nach der Absage, sollen die Standbetreiber des Weihnachtsmarkts nicht ganz in die Röhre gucken. Die Idee: „Als kleine, vor allem kontrollierbare Alternative soll ab dem 4. Dezember für zwei Wochen ein eingegrenztes Weihnachtsdorf auf dem Vorplatz der Hugenottenhalle errichtet werden, vor allem für die Isenburger Standbetreiber“, verrät Hunkel. Im Kulturbüro werde nun unter Hochdruck ein Konzept erarbeitet. Eine große Herausforderung sei es, das nötige Einzäunungsmaterial zu bekommen, denn das sei derzeit sehr gefragt. Hunkel zeigte sich insgesamt aber überzeugt: „Ich denke, wir haben eine gute Lösung gefunden, die allen gerecht wird.“ Natürlich werde man das Infektionsgeschehen im Blick behalten, die Situation wöchentlich neu bewerten und gegebenenfalls Sicherheitsmaßnahmen nachschärfen.

In der vergangenen Woche hat die Gemeinde Heilig Kreuz ihre Absage dann auch per Pressemitteilung offiziell gemacht: Zum zweiten Mal in Folge wird es auch den traditionellen Weihnachtsmarkt im Buchenbusch nicht geben. „Seit Sommer liefen bereits die Vorbereitungen“, berichtet Thorsten Möller vom Pfarrgemeinderat. Schweren Herzens hätten sich die Gremien der Gemeinde nun aber doch erneut gegen die Ausrichtung ausgesprochen.

Am ersten Advent werden nun in Heilig Kreuz ausschließlich die bereits gefertigten Angebote wie Adventskränze, Plätzchen, Marmelade und Handgemachtes der Dienstagsfrauen verkauft. Der Verkauf findet am Samstag, 27. November, von 15 bis 19.30 Uhr und am Sonntag, 28., von 10.30 bis 11.30 Uhr statt.

VON BARBARA HOVEN