Schüler präsentieren Besuchern ihr Können Musikschule feiert Jubiläum mit Tag der offenen Tür

Gitarrenlehrer Patrick Steinbach zeigt Ela die ersten Griffe an der Gitarre. Foto: Kokoschka

Neu-Isenburg (zvk) – Noch ganz zaghaft und zögerlich zupft Ela an der Gitarre. Mit ihrem kleinen Oberkörper lehnt sich die Zehnjährige über den Bauch des Instruments, um so die richtigen Saiten zu erwischen. ,,Das habe ich noch nicht so ganz verstanden, wie man hier die Töne richtig greift”, bemerkt Ela. Gitarrenlehrer Patrick Steinbach schnappt sich die Gitarre und erklärt: ,,Jeder Finger ist für einen Bund.” Er positioniert seine Finger auf dem Gitarrenhals und spielt “Streets of London” von Ralph McTell vor. ,,Aber das wirst du alles in den ersten Stunden lernen”, meint Steinbach. Denn am vergangenen Samstag heißt es erst mal nur: Gitarren, Trompeten, Flöten und andere Orchesterinstrumente ausprobieren und sich vom Angebot der Musikschule überzeugen. Doch die Besucher sollen nicht nur in den Betrieb reinschnuppern, sondern gleich mitfeiern: Denn den Tag der offenen Tür verbindet die Musikschule mit ihrem 25-jährigen Jubiläum. 1993 hat die Musikschule den Betrieb als eigenständiger Verein aufgenommen. Rund 1000 Schüler verschiedener Altersklassen musizieren gemeinsam in der alten Goetheschule. ,,Musik ist die Sprache der Welt, die jeder versteht. Darum verbindet unsere Bildungseinrichtung Generationen miteinander”, sagt Vorsitzender der Musikschule Joachim Großpersky.

Im Hof der Alten Goetheschule treffen sich die verschiedenen Altersklassen schließlich vor der Bühne. Dort präsentieren die Musikschüler ihr Können in Streicher-, Gitarren- oder Jazzensembles, in einem Blasorchester, einem Blockflötenquartett oder einem Kinderkonzert. Letzteres wird von Bürgermeister Herbert Hunkel eröffnet: ,,Ein Großteil der Musiker heute sind Kinder, das ist ein wunderbares Zeichen für die Zukunft. Und ein Kinderkonzert ist mir auch lieber als die Helene Fischer in der Commerzbank-Arena.”

Unter dem Motto “Wenn ich einmal groß bin” verkleiden sich die Kinder in

verschiedene Berufe: Gelbe T-Shirts präsentieren den Postboten, rote Helme den Feuerwehrmann und schwarze Schminke im Gesicht den Schornsteinfeger. Mit dabei sind nicht nur Schüler, sondern auch Kindergartenkinder. ,,Wir arbeiten eng mit allen städtischen und einigen kirchlichen Kitas zusammen”, sagt Großpersky, ,,diese musikalische Früherziehung wirkt integrationsfördernd bei der Vielzahl der verschiedenen Nationen.” Gemeinsam mit den Betreuern aus der Musikschule singen die Kinder, tanzen und bekommen das Rhythmusgefühl spielerisch beigebracht.

Ela, die noch immer mit Steinbach und ihrer Mutter in einem der Übungszimmer im zweiten Obergeschoss sitzt und spielt, habe schon ein gutes Rhythmusgefühl, findet Steinbach. ,,Bei ihr stehen die Chancen gut, dass wir sie bis zum Abitur mitnehmen können”, meint Steinbach. Und auch Ela ist begeistert und eines der wenigen Kinder, die jetzt schon das Ende der Sommerferien herbeisehnen. ,,Dann melden wir sie hier an. Sie will selten was, aber wenn sie was will, dann zieht sie das durch”, weiß Elas Mutter. Die Chance, dass dieser Entschluss bei vielen Besuchern am Schnuppertag gewachsen ist, steht gut. Über 500 Gäste fanden am Tag der offenen Tür in die Musikschule, schätzt Großpersky.