Zu dieser Zeit tagt der Krisenstab mit Bürgermeister Herbert Hunkel, Erstem Stadtrat Stefan Schmitt sowie Vertretern der Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamtsleiterin Cornelia Marburger im Hugenottenrestaurant Tonino. Kurios, dass im Radio bereits nicht nur der Ausfall des Seligenstädters, sondern auch des Neu-Isenburger Umzugs verkündet wird. Im Krisenstab zeigt man sich irritiert, denn niemand hat eine solche Nachricht abgesetzt. Nach reiflicher Überlegung gibt es dann doch die folgenschwere Entscheidung. Nach 14 Uhr wird ein weiterer Sturm erwartet, deshalb erfolgt nun auch die offizielle Absage des Lumpenmontagumzuges. „Es war uns einfach mit zu viel Risiko verbunden, denn durch herumfliegende Teile könnten Menschen verletzt werden“, erklärt Stefan Schmitt.
Vor der Hugenottenhalle heulen enttäuschte Narren, andere nehmen es gelassen und tanzen fröhlich auf der Straße zu den närrischen Rhythmen der Fränkischen Rebläuse aus Bürgstadt. Dann prasselte auch schon der nächste Regenschauer auf die hartgesottenen Narren nieder. Und es zeigte sich, dass auch eine Prinzessin richtig schimpfen kann. „Ich hatte mich so auf diesen Umzug zum Abschluss meiner bisher so tollen Regentschaft gefreut“, sagte Prinzessin Martina I. und ihr Prinz Jörg III. hatte alle Hände voll zu tun, die Narrenkappe festzuhalten.