30. WEINFEST Reger Betrieb am Auftaktwochenende der Jubiläumsausgabe Schmecken, entdecken und chillen

Prost: Der offiziellen Eröffnung mit Weinkönigin Sarah I. aus Groß-Umstadt (Mitte) wohnten unter anderem Bad Vöslaus Bürgermeister Christian Flammer (rechts daneben), Alt-Bürgermeister Herbert Hunkel und Landrat Oliver Quilling (von links) bei. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Da hatte doch vor 30 Jahren mal jemand eine wirklich gute Idee. Wenn wir schon in Neu-Isenburg keine Weinberge oder Winzer haben, dann holen wir uns doch die besten Weine einfach in die Stadt. Dies dürfte der Antrieb der Ideengeber, allen voran Dieter Stark, gewesen sein, es doch mal mit einem Weinfest in der Hugenottenstadt zu probieren. Die ersten Ausgaben waren zwar nicht der „Burner“, wie man neuzeitlich sagen würde, doch immer wieder gab es neue Ideen, die das Weinfest belebten.

Bald wurde es auf dem Rosenauplatz zu eng und man bezog den Platz vor der Hugenottenhalle mit ein. Das Weinfest wurde zu einer markanten Veranstaltung – nicht nur in der Hugenottenstadt. An die Anfänge vermag sich Bürgermeister Gene Hagelstein nicht so richtig zu erinnern, doch er lobt die Beharrlichkeit der Initiatoren. „Sie haben mit ihrer Idee und Überzeugungskraft etwas erreicht, auf das wir heute stolz sein können“, betont der Rathauschef bei der offiziellen Eröffnung der Jubiläumsausgabe am Freitagabend.

In guter Erinnerung hat Landrat Oliver Quilling, von 1995 bis 2009 selbst Bürgermeister Neu-Isenburgs, die Entstehung des Weinfestes, ebenso Herbert Hunkel, der Quilling nachfolgte und bis April 2022 an der Spitze der Hugenottenstadt stand. Zu den Förderern der ersten Stunde gehören auch Rolf Daffner als Mitarbeiter der Hugenottenhalle sowie Elke Schmitter, die ebenfalls in Diensten der Stadt steht. Als treueste Besucherin aller Weinfeste wurde sie einst vom Organisationsteam zur inoffiziellen Weinkönigin – samt Krönchen – gekürt. Jetzt schließt sich der Kreis: Beide werden von der amtierenden Weinkönigin Sarah I. aus Groß-Umstadt im Auftrag des Weinfest-Teams um Pia Herold mit einem Präsent bedacht.

Wer die Isenburger Weinfestbesucher kennt, der weiß: Sie warten nicht bis zur offiziellen Eröffnung, sie kommen schon, sobald sich die ersten Türen der Weinfest-Stände öffnen. So ist es auch am Freitagabend.
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Als Bürgermeister Hagelstein die diesmal recht große Delegation aus der österreichischen Partnerstadt Bad Vöslau zum Weinfest führt, herrscht bereits reger Betrieb. „Das ist ja wie bei uns“, meint Christian Flammer, der im Dezember vergangenen Jahres neu gewählte Bürgermeister von Bad Vöslau. Seinem Vater Alfred ist dies alles schon bekannt, auch er war mehrmals in der Hugenottenstadt zu Gast. Das Stadtoberhaupt Bad Vöslaus ist vom Fest mit den vielen freundlichen Menschen beeindruckt. Aus den französischen Partnerstädten Andrezieux-Boutheon und Veauche gibt es diesmal keinen Besuch und damit auch keine Weine. „Wir haben alles versucht, aber es war wohl eine finanzielle Frage – die Umsätze bei den letzten Festen hatten den Aufwand nicht gelohnt“, nennt Martina Schuder, Vorsitzende des Freundeskreises Städtepartnerschaft, die Gründe.

Eigens zur Eröffnung des Weinfestes hat Weinkönigin Sarah I. ein Gedicht verfasst: „Beim 30. Weinfest in Neu-Isenburg Sonnenschein, schenkt man sich die Gläser voll mit Wein. Verschiedene Weine gibt es an allen Ecken, unterschiedliche Rebsorten zum Entdecken und Schmecken. Winzerleut’ mit Ständen voller Pracht, präsentieren die Köstlichkeit bei Tag und Nacht. Musik erklingt, vielseitig und klar, begleitet den Wein, wie wunderbar. Gemeinsam genießen, lachen und singen, die Freude am Wein, sie wird uns durchdringen. Ein Fest der Gemeinschaft, der Freude, der Zeit, in Neu-Isenburgs Glanz sind wir zum Feiern bereit.“ Dafür gibt es schon mal großen Beifall, dann stoßen alle Honoratioren gemeinsam an – und das 30. Neu-Isenburger Weinfest ist eröffnet.

Ein paar kleine Änderungen sollen das Fest noch besucherfreundlicher machen. So wurden alle Stände mit Speisenangeboten vom Vorplatz der Hugenottenhalle auf den Rosenauplatz verlegt. „Sie fühlten sich etwas im Abseits, wir haben die Wünsche aufgenommen und entsprechend umgestaltet“, erklärt Pia Herold. Im Foyer der Hugenottenhalle, wo sonst meist Kunst geboten wurde, gibt es diesmal eine Chill-Area. „Hier kann sich jeder, dem es auf dem Platz zu turbulent zugeht, zurückziehen“, so Herold. Eigentlich sollten dort auch die Lieblingsbilder der Neu-Isenburger von vergangenen Weinfest-Ausgaben als Schleifen-Projektion an die Wand geworfen werden – doch es gab keine Einsendungen. Herold will sich dadurch nicht entmutigen lassen und im nächsten Jahr einen neuen Versuch wagen.

Jetzt gilt es aber erst einmal, in fröhlicher Gesellschaft das 30. Weinfest zu genießen, das noch bis Sonntag, 20. August, läuft. Die Stände sind immer ab 17 Uhr geöffnet.  lfp