Ruhestätte von Wilhelm Ackermann saniert Stadt rettet Grabstein vor weiterem Verfall

Mit neuer Inschrift: Steinmetz Alexander Kaufmann hat den ältesten Grabstein auf dem Alten Friedhof saniert. Foto: postl

Neu-Isenburg – Eine historisch wertvolle Grabstätte auf dem Alten Friedhof erstrahlt in neuem Glanz: Die Rede ist vom Grabstein von Wilhelm Ackermann. Die Ruhestätte fällt Besuchern ins Auge, sie liegt gleich nach Betreten des Friedhofs südlich der Halle, es ist das erste Grab auf der rechten Seite.

Bei diesem Grabstein von Wilhelm Ackermann war die Schriftplatte aus Glas abgefallen und in kleine Teile zersprungen. Zudem wies der Stein selbst erhebliche Risse auf. Jetzt hat der Neu-Isenburger Steinmetz und Bildhauermeister Alexander Kaufmann im Auftrag der Stadt den Schaden behoben und der Grabstein erstrahlt neu.

Im Zuge der Sanierung haben die Fachleute die defekte Glas- durch eine Steinplatte mit gemeißelten Buchstaben ersetzt, die – so die Fachmeinung – kostengünstiger und langlebiger sei. Die Risse im eigentlichen Grabstein wurden fachkundig saniert. Die Grabstätte zählt zu einer Auswahl von Grabstätten für die Stadtgeschichte bedeutender Persönlichkeiten. Nach den Ausführungen der Neu-Isenburger Historikerin Dr. Heidi Fogel war Wilhelm Ackermann von 1851 bis 1894 Lehrer an der Volksschule der Hugenottenstadt. Er schrieb zu festlichen Anlässen der Stadtgeschichte Gedichte, die regelmäßig im Neu-Isenburger Anzeigeblatt veröffentlicht wurden. „Soweit bekannt ist, war das Grab von Wilhelm Ackermann die erste Grabstätte auf dem Alten Friedhof und ist auch daher historisch wertvoll“, so der Magistrat.

Zum Hintergrund: Im Jahr 2015 haben der Friedhofszweckverband und die Stadt eine Regelung zum Erhalt und Unterhalt wichtiger Grabstätten auf dem Alten Friedhof getroffen. Bei den erhaltenswerten Grabstätten handelt es sich einerseits um Grabstätten von Personen, deren Leben und Wirken in der Geschichte Neu-Isenburgs eine besondere Rolle spielen, und andererseits um Grabmale, die durch ihre Gestaltung einen historischen Wert haben.

„Friedhöfe sind wichtige Orte zur Dokumentation der Geschichte einer Stadt“, sagt Bürgermeister Herbert Hunkel. „Einerseits erinnern hier Grabstätten an bedeutende Persönlichkeiten, deren Leben und Wirken eng mit der Stadt verbunden war. Andererseits zeugt die Gestaltung der Grabstätten ebenso wie die Form der Bestattung vom Wandel der Kultur. Wir sind froh, dass wir gemeinsam mit dem Friedhofszweckverband einen guten Weg gefunden haben, diese Zeugnisse der Zeitgeschichte zu erhalten“, so der Rathauschef.  
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