Bürgerstiftung Jugend und Beruf des Lions Club Neu-Isenburg fördert junge Musikschüler mit 6.500 Euro Stipendien für junge Musiker

Gisell und Rafael Steinbeisser freuten sich über den Gewinnn des ersten Preises so sehr, dass sie spontan eine Zugabe spielten. Rechts hinten ihr Gitarrenlehrer Markus Gärtner. Fotos: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Auf dem geräumigen Flur vor den Räumen der Musikschule Neu-Isenburg versammeln sich immer mehr junge Musiker mit ihren Eltern. Dort, wo vor einer Stunde noch Gitarrenklänge, Klavieranschläge und auch ein Saxofon zu hören war, herrscht jetzt Stille. Nun im Raum des Leiters der Musikschule, Thomas Peter-Horas, sind Stimmen zu hören, jedoch können diese nicht genau verstanden werden. „Mist, die reden ziemlich leise, sonst hätte ich mal gelauscht“, sagt eine junge Gitarristin, die am Vormittag vorgespielt hatte. Andere, die ebenfalls mit eine „Konzertprobe“ am Stipendienwettbewerb der Musikschule Neu-Isenburg teilgenommen hatten, laufen aufgeregt hin und her.

„Wann sind die denn endlich fertig, ich will jetzt wissen. wie es für mich ausgegangen ist“, kann es Marlene Schenk kaum noch aushalten. Die junge Klavierspielerin hat zum ersten Mal an so einem Wettbewerb teilgenommen – und ist deshalb besonders aufgeregt. Sie will später zwar Tierärztin werden, wozu sie das Klavierspiel wahrscheinlich kaum benötigt, aber sie will immer erfolgreich sein – egal was sie tut.

Ziemlich aufgeregt vor seinem Vorspiel war auch Noel Wagner, aber er hatte dennoch ein gutes Gefühl. Ziemlich sicher, eine perfekte Leistung abgeliefert zu haben, waren Gisell Steinbeisser und ihr Bruder Rafael. Die Geschwister waren als allerletzte dran und das hat auch Nerven gekostet. Ihre beiden Stücke, eine „Rumba Caracteristica“ und „Esmeralda“ dauerten jeweils 2.30 Minuten und waren schnell vorbei. „Die Warterei auf das Ergebnis nervt mehr“, so Rafael Steibeisser. Das längste Musikstück bot Nora Rappolt mit der Querflöte - ganze 5.10 Minuten dauerte die Sonate F-Dur aus der Feder von Georg Philipp Telemann.

Dann ging endlich die Tür auf und Thomas Peter-Horas kam zum Vorschein – und verschwand auch gleich wieder hinter der Tür des Nebenraumes. „Wir mache jetzt nur noch die Urkunden fertig“, ließ er die Wartenden wissen. Wieder eine gefühlte Ewigkeit, dann der erlösende Spruch: „Wir sind jetzt soweit!“

Mit insgesamt 22 Teilnehmern, darunter drei Duos, verzeichnete der diesjährige Stipendienwettbwerb der Musikschule Neu-Isenburg einen neuen Rekord. „Wer im vergangenen Jahr ein Stipendium gewonnen hat, darf nicht mehr teilnehmen, wer diesmal keines gewonnen hat, darf im nächsten Jahr wieder dabei seine – die anderen leider nicht“, versuchte Thomas Peter-Horas jene schon mal zu tröste, die diesmal nur eine Urkunde erhalten sollten.

„Heute hat niemand verloren, vielleicht hatte die eine oder der andere nicht seinen besten Tag, aber auch die Vorbereitung auf diesen Wettbewerb hat jeden sicherlich weiter gebracht“, so Thomas Peter Horas.

Sein Dank ging aber auch an die Musikpädagogen, die mit viel Engagement ihre Schüler vorbereitet und motiviert hätten. „Es ist schon etwas anderes, wenn man zu Hause oder vor seinem Musiklehrer ein Stück vorspielt und dann, so wie heute, gleich vor mehreren Zuhörern sein Können belegen muss“, erklärte der Leiter der Musikschule Neu-Isenburg.

Mit einem dritten Preis, einem Einkaufsgutschein über 50 Euro, wurde das Gitarren-Duo Luca Teichgräber und Jasmin Williams, ferner Marion Boßler (Gitarre), Quentin Chantré (Gitarre), Nahla Demsas (Klavier), Marlene Schenk (Klavier), Selma Öztürk (Klavier), Julian Worth (Gitarre), Viktoria Krüger (Klavier) und Cindy Gross (Klavier) bedacht. Zweite Preise und damit ein Förderstipendium für Musikunterricht von einem halben Jahr, gingen an Theodor Birkc (Gitarre), Juna Both (Klavier), Emel Bacak (Klavier), Pascale Oster (Klavier), Noel Wagner (Gitarre), Eleonor Heinlein (Klavier) und Niklas Schleicher-Baltrusch.

Mit einem ersten Preis, ein Förderstipendium für zusätzlichen Unterricht von einem Jahr, gingen an Nora Rappolt (Querflöte), das Duo Shannon Possinke (Gesang) und Magdalena Sarrazin (Klavier), sowie an die Geschwister Gisell und Rafael Steinbeisser.

Alle Preise wurden wieder von der Stiftung Jugend und Beruf des Lions Club Neu-Isenburg gestiftet und haben einen Wert von rund 6.500 Euro. „Ich war wieder einmal beeindruckt von den Leistungen der jungen Musikschüler, und wir werden unsere Unterstützung auch im nächsten Jahr so fortsetzten“, verkündete Professor Hans-Ludwig Grüschow unter dem Beifall der Musikpädagogen aber auch der Eltern.

Die Preisträger wurden im Rahmen des Konzertes am Sonntagabend im Bürgerhaus noch einmal vorgestellt und beeindruckten erneut mit ihrem Vorspiel die vielen Gäste.