Auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde im Januar wurden dann alle Gäste eingeladen, ihre Ideen zu einem Nachbarschaftstreff auf Kärtchen zu notieren. Schnell wurde klar, dass nur eine kontinuierliche Aktion über die Pfarrei hinaus Früchte tragen wird. So ist es dem Initiatoren-Team wichtig, dass dieser Nachbarschaftstreff aus der gesamten Bürgerschaft getragen wird. „Wir wollen keine pfarrgemeindlichen Aktionen, sondern einfach nur die Menschen miteinander in Kontakt bringen“, so Albert.
Zu einem ersten Treffen hatten die Initiatoren nun interessierte Bürger in das Alfred-Delp-Haus eingeladen. Unter ihnen waren einige Neubewohner, die künftig in das Birkengewann ziehen werden. Ein wenig gespannt war das Initiatoren-Team mit Nadine Hillabrand, Doris Liebenthal, Karl Surges, Bernd Steffens und Alexander Albert schon, ob sich Menschen für das neue Nachbarschaftsprojekt im Birkengewann interessieren. Tatsächlich waren unter den zwölf Gästen einige Paare, die demnächst ins Birkengewann ziehen werden.
Christa und Alexander Bold haben ein schmuckes Häuschen an der Offenbacher Straße, doch entspricht die Innenarchitektur kaum den Anforderungen an eine „altersgerechte“ Ausstattung. „Wir werden jetzt bald 77 und haben uns für den Kauf einer seniorengerechten Wohung entschieden. Schon in der nächsten Woche sollen wir die Schlüssel erhalten“, erklärt das Paar die Vernunftentscheidung. Laren und Jamil Arraf wohnen derzeit noch in Sachsenhausen, werden aber auch in das Birkengewann ziehen. „Wir freuen uns auf unsere neue Wohnung, werden auch mal den Treff besuchen und dann entscheiden, was er uns bringt“, so Arraf. Ein anderer Gast hatte jedoch Bedenken, ob denn die Häuslebauer während der Bauphase überhaupt Zeit fänden, noch zu einem Treffen zu gehen. Gudrun und Günter Rothenberg wohnen schon seniorengerecht im Fichtenweg, wollen sich aber aktiv mit in den Nachbarschaftstreff einbringen. „Wir werden uns dort präsentieren und sehen, was die Menschen sich so wünschen und was es braucht“, sagte Nadine Hillabrand, die vom Caritasverband Offenbach insbesondere sozialorientierte Angebote mit einbringen will.
Ab dem 27. April wird am nördlichen Ende der St.-Florian-Straße eine kleine Holzbude als „Kristallistationspunkt“, wie es Alexander Albert bezeichnet, stehen. Die „Babbelhütt“ dient mehr als Depot für Tische, Bänke, Sonnenschirme, denn das Zusammentreffen der Menschen soll davor stattfinden. „Wir wollen ja gesehen werden und dadurch noch mehr Menschen erreichen“, erklärte Albert. Neben einer Tasse Kaffee und Zeit fürs Gespräch könnte es hier auch ein schwarzes Brett mit Suchanfragen oder Angeboten geben. Eine Teilnehmerin sah sich in Gedanken bereits Glühwein trinkend vor der Hütte stehen. Das Charmante an diesem Projekt ist die konzeptionell-gewollte Offenheit für Entwicklung. „Die Babbelhütt wird genau das, was die Menschen gemeinsam daraus machen“, so Albert. Der offene Treff „Babbelhütt“ soll zunächst jeden Samstagnachmittag von 15.30 bis 17.30 Uhr betreut werden. Das Initiatoren-Team freut sich über weitere Mitarbeiter.