OVB lädt zum kostenlosen Probefahren ein Offenbacher testen E-Bus

Noch bis 17. März können Offenbacher den E-Bus kostenlos testen. Foto: Georg

Offenbach (red) – Offenbachs erster Test-Elektrobus hatte keine Heizung. Das war bitter für die Fahrgäste und führte vor fünf Jahren bei kühler Witterung zum Abbruch des Testlaufs. Der Nachfolger hat zwar eine Heizung, aber nach wie vor keine Kasse. Darüber jedoch können sich die Kunden der Offenbacher Verkehrs-Betriebe (OVB) freuen. Denn noch bis Donnerstag, 17. März, erhalten sie Gelegenheit, auf der Strecke der Linie 106 kostenlos zu erfahren, was es heißt, in einem öffentlichen Linienbus elektrisch mobil zu sein.

2016 setzt sich die OVB wieder intensiver mit der Elektromobilität im Öffentlichen Personennahverkehr auseinander. „Gerade auch im Hinblick auf die Anstrengungen der Stadt Offenbach für Klimaschutz und Luftreinhaltung wollen wir das Thema umweltfreundlicher ÖPNV voranbringen“, sagt Anja Georgi. Sie ist Geschäftsführerin sowohl der OVB als auch des örtlichen Aufgabenträgers des ÖPNV, der NiO – Nahverkehr in Offenbach.

Der E-Bus ist zwölf Meter lang und 11,7 Tonnen schwer und bietet Platz für 70 Fahrgäste. Die werden von eigens eingewiesenen Fahrern auf der zehn Kilometer langen Strecke der Linie 106 zwischen Wetterpark und Caritas/Buchrainweiher leise und umweltfreundlich und komfortabel an ihr Ziel gebracht. Damit die Fahrgäste den Bus auch als OVB-Fahrzeug erkennen, wird er mit dem Logo der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe kenntlich gemacht.

Kassen-Terminals funktionieren nicht

Wer sich einen Eindruck verschaffen will, ist zu einer Probefahrt eingeladen. Mangels funktionstüchtigen Kassen-Terminals sehen die OVB davon ab, in dem „Vorführwagen“ Fahrscheine zu verkaufen.

Beim Praxistest geht es um die Anforderungskriterien im Offenbacher Stadtbusverkehr (Steigungen, Streckenlängen) sowie um die Leistungskapazitäten (Reichweite, Ladezeiten) im realen Alltagsbetrieb.

Der Elektrobus soll in seiner Probezeit einen diesel-betriebenen Bus ersetzen und eine Tagesfahrleistung von rund 120 Kilometern erbringen. Von einem realen Testbetrieb könne allerdings nicht die Rede sein, dämpft der technische Leiter der OVB, Eberhard Werth, zu hohe Erwartungen. Um das Fahrzeug wirklich auf Herz und Nieren prüfen zu können, müsste der Energieverbrauch über einen längeren Zeitraum zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten und bei unterschiedlicher Belastung registriert und darauf dann entsprechend die Batteriekapazität und die Ladeinfrastruktur abgestimmt werden.

Probefahren mit der Linie 106

So geht es der OVB bei ihrem neuen Testlauf eines Elektrobusses in Offenbach denn auch mehr um eine erste Produktpräsentation unter realen Bedingungen, um sich einen Überblick über den Stand der Technik zu verschaffen. Eine weitere Vorführung mit dem Fahrzeug eines anderen Herstellers soll möglichst noch in diesem Jahr folgen.

„Der Einsatz von lärm- und emissionsfreien Elektrobussen im großstädtischen ÖPNV ist eine zukunftsfähige Verkehrslösung“, ist Anja Georgi überzeugt. Idealerweise müssten die E-Busse 350 Kilometer am Tag zurücklegen können, nicht mehr als eine Viertelstunde Ladezeit an den Endhaltestellen benötigen und so flexibel einsetzbar sein wie Diesel-Fahrzeuge.

Die Abfahrtszeiten auf der Linie 106 ab der Haltestelle Wetterpark: 6.37, 8.07, 9.37, 11.07, 14.22, 15.52, 17.22 Uhr.

Ab der Haltestelle Caritas/Buchrainweiher 7.21, 8.51, 10.21, 11.51, 15.06, 16.36, 18.06 Uhr.