Nachwuchs singt und rockt „School off Rock“ im Jugend- und Kulturzentrum Sandgasse

Die Gesangstalente der Bachschule traten gleich in mehreren Formationen auf. 2 Fotos: Mangold

Offenbach (man) – Sicher träumen auch in Offenbach bei der „School off Rock“ manche, die im Jugend- und Kulturzentrum (KJK) an der Sandgasse auf der Bühne stehen, dass ihnen einmal Tausende im Waldstadion oder der Festhalle zujubeln.

Zum zweiten Mal organisiert Markus Franz, studierter Sozialpädagoge vom Jugendkulturbüro und selbst Musiker, das Schülerband-Konzert. Vor allem gehe es dabei darum, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich vor Publikum zu präsentieren. „Die Schulbands lernen sich hier auch untereinander kennen“, betont der 42-Jährige, der von Synergieeffekten spricht, wenn sich die Bands dann mischen. Franz trainiert auch „Die Outlanders“, die vor Kurzem beim Theaterstück „Last Exit Offenbach“ im Ledermuseum gekonnt für die Musik sorgten.

Reifeprozess während der Proben

Der Mann erzählt von dem nicht immer ganz einfachen Prozess, bis manche verstehen, dass man, um öfter auf der Bühne zu stehen, mehr machen muss, als möglichst cool zu gucken. „Sie merken mit der Zeit, ohne Arbeit und Selbstkritik kann es nicht funktionieren“, beobachtet der Gitarrist einen Reifeprozess während der Proben. „Die Outlanders“ treten ebenfalls an diesem Abend auf.

Im Hintergrund mischt Yogi Groh den Sound im KJK. Groh vermietet ansonsten Musikanlagen und spielte bereits in den 70er-Jahren in diversen Bands Gitarre. Zu Beginn singen Philomenia und Despina den Song „Read All About It“ der britischen Sängerin Emeli Sandé vor. Zwar lässt sich die Melodie von den meisten anderen elegischen Pop-Liedern der vergangenen Jahre schwer unterscheiden, aber die beiden Schülerinnen von der Bachschule können richtig gut singen, bekommen die Oktave sauber intoniert. Jay Keys hatte mit ihnen geübt.

Sie drückte vor nicht allzu langer Zeit selbst noch auf der Bachschule die Schulbank und betreut dort mittlerweile als musikalische Honorarkraft die Jugendlichen. Jay Keys arbeitete mit den Schülerinnen aktuelle Hip-Hop-Songs in einen Rhythm ‘n’ Blues-Stil um.

Problem von Schülerbands: Die wechselnde Besetzung

Auch die Band der Rudolf-Koch-Schule tritt auf, die der Musiklehrer Ole Haubner betreut. Der Pädagoge benennt die Crux der Schülerbands, in deren Natur es liegt, meist nur ein Jahr in der selben Besetzung spielen zu können. Irgendeiner macht dann immer Abitur und studiert weit weg. Sobald sich die Früchte der Arbeit zeigen, ist es schon vorbei. Menschlich harmoniere die aktuelle Besetzung bestens miteinander.

Einer wie Nick Doll, der Gitarrist von der Koch-Schule, wird sicherlich bei der Stange bleiben. Er spielt in der Hardrock-Band „Carolina Reaper“, die „Lady in Black“ anstimmt, den Hit von Uriah Heep.

Die vier Jungs spielen auf einem ungewöhnlich hohem instrumentalem Niveau. Um so virtuos Gitarre spielen zu können wie der Sänger und Gitarrist David Vladovic, reicht es nicht, gelegentlich mal die Klampfe in die Hand zu nehmen und ein bisschen verwegen zu zupfen. Zum Finale tritt die in der Region bekannte Gruppe „Corbian“ an, die zum Takt dunkler Heavy-Metal-Klänge die Köpfe tüchtig kreisen lässt.

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