Trend trägt immer wieder neue Früchte „Urban Gardening“: Grüne Oasen mitten in Offenbach

Ausgerüstet mit Schaufeln, Schubkarren und Setzlingen packten diese Nachbarn zur Eröffnung der Gartensaison gemeinsam mit an, um ihre Stadt ein bisschen grüner zu machen. Foto: p

Offenbach (red) – Sie bringen Grün ins Grau, Frische in die heimische Küche und stärken noch dazu die nachbarschaftlichen Bande: Der Trend „Urban Gardening“ hat die Rückkehr der Gärten in die Stadt eingeläutet. In Offenbach gibt es gleich mehrere Projekte.

Stadtteilgärten, Stadt und Quartiersmanagement beteiligten sich nun mit einer gemeinsam Aktion am bundesweiten Tag der Städtebauförderung und läuteten mit ersten Bepflanzungen die Gartensaison ein. Die Aktion diente als „Leuchtturmprojekt“, um alle Gärten in der Stadt Offenbach näher zusammenzubringen und die Öffentlichkeit für die vielfältigen Aktivitäten der Projekte zu sensibilisieren.

Lauterborn zum ersten Mal mit dabei

Mit dabei waren sechs Urban Gardening Projekte, von denen einige, wie der Hafengarten, seit Jahren etabliert sind. Andere wurden an diesem Tag erstmals tätig, so geschehen im Lauterborn.

Die Gärten organisieren sich in ganz unterschiedlichen Strukturen. Im Mathildenviertel sind es Anwohner der Krafft- und Karlstraße, die als „Mathildis“ Baumscheiben bepflanzen und pflegen. Zum Gartenauftakt wurden zwei Kubikmeter Erde in den Baumbeeten verteilt, um eine Grundlage für die neuen Pflanzen zu schaffen.

Nachbarn packen gemeinsam mit an

Im Schäfergarten ist die offene Gruppe der „Essbaren Stadt Offenbach“ die treibende Kraft beim Aufbau und der Pflege des Gartens, in dem neben Gemüsebeeten auch Johannisbeersträucher gedeihen. Am Tag der Städtebauförderung wurden dort neue Sträucher gesetzt und Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft halfen mit beim Bau von Hochbeeten und beim Setzen von Gemüsepflanzen.

Der Rolandgarten entstand im Rahmen der Umgestaltung des ehemaligen Werksgeländes des Druckmaschinenherstellers Man Roland aus der Idee und dem Wunsch von Anwohnern, hier zu gärtnern. Er wird heute begleitet vom KIZ-Jobcafé, das in der angrenzenden Hassia-Fabrik seine Räume hat. Zum Gartenauftakt wurden alle Hochbeete wieder in Schuss gebracht, die Erde gedüngt und neue Gemüsepflanzen eingebracht.

Gemüse statt Wildwuchs

Am Europaplatz im Lauterborn startete der Verein „Besser Leben in Lauterborn“ erstmalig mit einer Aktion zur Bepflanzung von Baumscheiben. Anwohner legten selbst Hand an und gestalteten ganz unterschiedliche kleine Gärten von der Wildblumenwiese bis zum Rosenbusch.

Der Nordendgarten am Goetheplatz ist in diesem Jahr ebenfalls ganz neu gestartet und wird in Kooperation zwischen dem Quartiersmanagement und der Goetheschule gepflegt. Zum Gartenauftakt wurden außerdem Menschen aus der Nachbarschaft angesprochen und animiert, sich an der Bepflanzung eines großen Hochbeetes zu beteiligen. Dazu wurde zunächst der wilde Bewuchs entfernt, um dann Gemüse anpflanzen zu können.

Im Hafen gibt es schon seit Jahren ein Gartenprojekt

Nicht mehr neu, sondern schon seit mehreren Jahren etabliert, ist der Hafengarten auf dem ehemaligen Offenbacher Hafenareal. Mit Unterstützung der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus der Stadtwerke-Gruppe bietet er die Möglichkeit für Interessierte, ein Plätzchen zu mieten und sich mit Hilfe von Pflanzkübeln und anderen Behältnissen Garten anzulegen. So ist über die Jahre eine Ansammlung lauter kleiner Oasen entstanden – ohne Zäune und Hecken, dafür mit einer lebendigen Nachbarschaft.

Weitere Artikelbilder