Volkstrauertag auf Urberacher Friedhof Aktualität durch den Ukraine-Krieg

Am Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges legten Bürgermeister Jörg Rotter, Stadtverordnetenvorsteher Sven Sulzmann, Vertreter des VdK sowie von Vereinen und Verbänden Kränze und Gestecke nieder.

Rödermark – Erinnern und mahnen, den Frieden nicht für selbstverständlich nehmen, immer wieder für ihn eintreten – das waren in den vergangenen Jahren die Hintergründe des seit 1919 begangenen Volkstrauertages. In diesem Jahr wurde der Blick vom Erinnern auf den Ukraine-Krieg gelenkt.

Bei der Feierstunde auf dem Urberacher Friedhof, wo am Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges ein Kranz niedergelegt wurde, sagte Bürgermeister Jörg Rotter (CDU): „Es ist wieder Krieg in Europa. Antidemokratische Bewegungen gewinnen wieder an Einfluss im globalen Konzept der Staaten.“ Annegret Barth betonte für den VdK-Ortsverband Urberach die Warnung, „dass es uns Mahnung sein soll, dass Frieden eben keine Selbstverständlichkeit ist und nur mit unserem Zutun Krieg vermieden werden kann“. Und sie betonte die Aufgaben, die nicht nur der Sozialverband VdK auch jetzt zu leisten hat: „Am Volkstrauertag gedenken wir der Toten, damit wir auch die Lebenden nicht vergessen“ – so etwa jene, die jetzt ihre Heimat verlassen haben.

Pfarrer Klaus Gaebler widmete seine Ansprache der besonders in Notzeiten oft gestellten Frage: Wie kann Gott das zulassen? Gaebler: „Gemäß Gottes’ Weisung sollen wir Menschen die Verantwortung übernehmen, für Entrechtete eintreten, in tätiger Nächstenliebe.“ Die Menschen sollten sich nicht von Machtverhältnissen einschüchtern lassen, sondern allein nach Gottes Geboten handeln. Die Frage laute also: Wie kann der Mensch das zulassen? Und damit sei jeder in der Verantwortung.

Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde vom Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Ober-Roden und vom Rejoicechor. Ausgesprochen gering war trotz der bedrückenden Aktualität die Resonanz der Bevölkerung auf diese Feierstunde.  
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