Bomben töten 1941 vier Mitglieder der Familie Roth Rodgau: Viele Tote in einer Nacht

Am Volkstrauertag legten Bürgermeister Jürgen Hoffmann und Jürgen Roth an der Gedenkstätte des alten Friedhofs Jügesheim ein Gesteck nieder. Somit rückte das Schicksal der Familie Roth in den Mittelpunkt, die 1941 Opfer eines Bombenabwurfs in Jügesheim wurde. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Der Volkstrauertag ist ein bedeutender Bestandteil der Erinnerungskultur an die Toten und Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Zu diesem Tag des Innehaltens und der Solidarität mit den Familien der Toten lud der Magistrat der Stadt die Bürger zur zentralen Gedenkveranstaltung in die Trauerhalle auf den alten Friedhof in Jügesheim ein.

Pfarrer Axel Mittelstädt, der zwölf Jahre Seelsorger bei der Bundeswehr war, blickte aus „geistiger und spiritueller Sicht“ auf diesen Tag. Bürgermeister Jürgen Hoffmann trat nach Pfarrer Mittelstädt ans Rednerpult. „Wir gedenken der Opfer von Gewalt und Krieg, Menschen aller Völker, und denen, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung und ihrem Glaube festhielten“.

Mahnende Worte am Denkmal der Gefallenen

35 Teilnehmer der Gedenkstunde folgten anschließend dem Bürgermeister sowie Günther und Jürgen Roth zur Gedenkstätte der Opfer der Bombennacht vom 21. auf 22. Juli 1941. Damals kamen in der Jügesheim Ludwigstraße vier Menschen der Familie Roth ums Leben beim Abwurf einer Sprengbombe. Für die Familie legte Jürgen Roth ein Gesteck nieder zusammen mit Bürgermeister Hoffmann. Es kam zu einer spontanen Umarmung. Der Grabstein mit den Namen der 1941 getöteten Menschen ist Teil der Rodgauer Geschichtspfade und mit einer Tafel über die Fakten der Geschehnisse versehen.

Anschließend beging der VdK Ortsverband Jügesheim/Hainhausen eine Gedenkstunde. Weniger Meter vom alten Friedhof in Jügesheim entfernt trafen sich Bürger, Politiker und VdK-Vetreter am Denkmal der Gefallenen. Thomas Rossbach vom VdK-Vorstand richtete mahnende Worte an die Anwesenden. Die Geschichte kann sich an jedem Ort wiederholen, es ist Auftrag der jungen Generation der Gegenwart, sich nicht nur der Toten zu erinnern, sondern auch der Hinterbliebenen. VdK-Vertreter anderer Ortsverbände gedachten in den Stadtteilen der Opfer von Krieg und Gewalt.