Schon 25 Jahre gibt es den Spielzeugladen Nowak Alles auf Herz und Nieren geprüft

Prinzessinnenkleider und kleine Geburtstagspräsente finden sich in großen Mengen in der Senefelderstraße 6. Bild: -

Ober-Roden – Schon am Vormittag wird in dem über und über mit Spielsachen gefülltem Geschäft gespielt. Gerade werden an zwei Tischen Gesellschaftsspiele getestet. Kunden nehmen Kuscheltiere und Puppen in die Arme, befingern prüfend Holzspielzeug und ziehen Bücher aus den Regalen. Der 100 Quadratmeter große Laden in Rödermark ist ein Paradies, für alle, die gerne spielen.

Aber auch Geschenke lassen sich prima in dem Geschäft an der Senefelderstraße 6 finden: nicht zuletzt auch Schulbedarf und hinreißender Schnickschnack wie einzelne Holzbuchstaben für die Zimmertür, Holzschwerter oder Balancierstäbe zum Finden der inneren Mitte.

Im Mai besteht der Spielzeugladen seit 25 Jahren: „Das war die beste Idee meines Lebens“, sagt Jürgen Nowak. Der Schreinermeister und Firmeninhaber, der die Möbelwerkstatt 1999 von seinem Vater gekauft hat, hatte damals den Einfall, mit den Spielsachen ein zweites Standbein aufzubauen.

Damals hätte er nicht damit gerechnet, dass sein Spielzeugparadies ein solch erfolgreiches Geschäftsmodell werden würde. Das liegt vor allem an Besonderheiten wie dem außergewöhnlichen Service des Hauses. Ein Grundsatz des Chefs ist: „Wir probieren alles aus.“

Das bedeutet: „Jedes Buch wird gelesen, jedes Spiel gespielt und jedes Produkt getestet.“ Das Ergebnis dieser Prüfungen: Der Chef, Ehefrau Bettina Nowak-Gorr und Mitarbeiterinnen wissen genau, wovon sie reden. Dementsprechend kundig beraten sie Käufer und geben Empfehlungen. Mitarbeiterin Simone Bormann gesteht lächelnd: „Bei mir daheim verdrehen sie schon die Augen, wenn ich sage, lasst uns ein Spiel spielen.“

Chef Jürgen Nowak will wissen, ob und wie die Dinge funktionieren. Ihm ist es ein Dorn im Auge, wenn etwa bei Starter-Sets oder Komplettsets etwas fehlt: Der Name impliziere, dass man damit gleich loslegen könne. Wenn dann aber ein wichtiges Teil nicht da ist, wie etwa die Nadel bei einem Stickset, dann sei das unglücklich, sagt der Geschäftsmann.

Außerdem besteht Nowak auf einer verständlichen und präzisen Gebrauchsanweisung. Für den Kunden sei das wichtig, findet der Schreiner. „Das macht den Fachhandel aus“, ist er überzeugt. „Spielen ist ein Kulturgut, und es soll Spaß machen“, lautet sein Credo.

Für den 1967 von Vater Walter Nowak gegründeten Schreinereibetrieb erledigt der aktuelle Chef meist nur noch die Vorbereitungen: Die eigentliche Arbeit dort übernimmt sein Neffe Andreas Preußer-Viereck (43). Der Schreinergeselle, der im vergangenen Jahr sein 25. Arbeitsjubiläum feierte, und sein Onkel sind wie Geschwister zusammen aufgewachsen und kennen sich gut. Das erleichtert die Zusammenarbeit. Bettina Nowak-Gorr, die vorwiegend im Laden als Spielfachfrau berät und verkauft, liefert außerdem als studierte Innenarchitektin Vorlagen und Entwürfe für ungewöhnliche und handgefertigte Möbel.

So ist das Herzstück des Unternehmens ein eingespieltes Familientrio, das sich aufeinander verlassen kann. Auch über die Zukunft des Geschäfts macht sich Jürgen Nowak (52) bereits Gedanken. Die Idee, dass der Betrieb in der Familie bleibt, könnte ihm schon gefallen. „Immerhin habe ich 22 Nichten und Neffen“, erzählt er. Doch der größte Teil sei noch zu jung, um sich festzulegen.

Doch zunächst steht erst einmal das 25-jährige Bestehen des Spielzeugladens an, das würdig begangen werden soll. Allerlei Aktionen plant der Chef für den Mai. Auch einen Carerra-Wettbewerb soll es im Herbst wieder geben. Darüber hinaus sind Bastelaktionen und Workshops die Pfunde, mit denen der niedergelassene Fachhandel wuchern kann.

Auf die Bestellmöglichkeiten übers Internet verzichtet Jürgen Nowak ganz bewusst. Bei ihm kann vor Ort oder telefonisch bestellen, wenn etwas nicht vorrätig ist. Der Geschäftsmann setzt auf die intensive Beratung und lässt sich immer wieder Neues einfallen, möchte auch die ehemals äußerst beliebten Spieleabende wieder aufleben lassen.

Von Simone Weil

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