Katharina Inhoff leitet seit Jahren die TG-Turngruppen Kindern Sport mit Spaß vermitteln

Mit 66 Jahren steht Katharina Inhoff immer noch ihre Frau in den Turnstunden der TG Ober-Roden. Sie sucht schon lange neue Übungsleiterinnen und -leiter. Doch die sind rar. Bild: eyssen

Ober-Roden – Der Turnabteilung der Turngemeinde ist Katharina Inhoff schon sehr lange verbunden. „Ich habe mit sechs Jahren bei der TG mit dem Turnen angefangen“, berichtet die 66-Jährige, die seit gefühlten Ewigkeiten Übungsleiterin ist und Ende 2009 auch die Abteilungsleitung vom TG-Ehrenvorsitzenden Edmund Beckmann übernommen hatte.

An ihre erste Turnstunde in der TG-Halle Straße kann sich Katharina Inhoff noch sehr gut erinnern. „Ich habe gegenüber in der Mainzer Straße gewohnt. Mein ein Jahr älterer Bruder war schon etwas länger dabei“, blickt sie zurück. „Deswegen bin auch ich ganz früh zum Turnen gekommen.“ Und sie ist bis heute dabei geblieben – beziehungsweise wieder zurückgekehrt.

Katharina Inhoff hat bei der TG auch getanzt, sie war bei der Prinzengarde und beim Jazztanz aktiv. „Dann bin ich irgendwann wieder zurückgekehrt zum Turnen.“ Katharina Inhoff wurde Übungsleiterin, dieser Aufgabe geht sie nun schon seit vielen Jahren nach. Sie betreut montags und donnerstags vier Gruppen, ihre jüngsten Schützlinge sind gerade mal eineinhalb Jahre alt. Neben dem Eltern-Kind-Turnen leitet Inhoff auch das Vorschulkinderturnen, das Leistungsturnen und den „Jedermann-/ Frau-Sport“.

Auch nach so vielen Jahren ist sie noch mit viel Spaß bei der Sache. „Die Arbeit mit den Kindern ist einfach schön, egal, in welchem Alter sie sind.“ Kindern etwas zu vermitteln, mache unheimlich viel Spaß. Bestätigung ist natürlich auch, wenn eine ihrer Turnerinnen sportliche Erfolge feiert – etwa bei den Turnfesten in der Region. „Es soll Spaß machen, aber die Kinder sollen auch etwas lernen. Das ist mir wichtig“, beschreibt Katharina Inhoff ihre Philosophie.

Trotz der Freude an den Übungsstunden ist sie nach so vielen Jahren immer wieder auf der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger. „Ich wollte eigentlich auch schon aufhören“, gibt Katharina Inhoff zu. Es gebe allerdings zu wenige Übungsleiterinnen. Zumindest mittelfristig will sie etwas kürzertreten und trotz des Nachwuchsmangels versuchen, über die Zeit neue Leute aufzubauen. „Damit man einfach sieht, dass es weitergeht.“

Eine ähnliche Erfahrung wie in Offenthal, wo sie viele Jahre eine Gymnastikabteilung geleitet hat, will Katharina Inhoff in Ober-Roden vermeiden. Nach ihrem ein Jahr zuvor angekündigten Abschied ging es dort zumindest im Kinderbereich nicht mehr weiter, weil eine Nachfolgerin fehlte. „Das tat mir damals sehr leid“, sagt Inhoff. Bei der TG soll es einmal anders laufen.

Mit Blick auf die Turnabteilung ist Inhoff froh, dass die pandemiebedingte Delle überwunden scheint. „Während Corona haben wir beim Turnen viele Kinder verloren, wir haben sie aber auch wieder zurückgeholt. Wir sind wieder auf einem guten Weg, auch wenn wir bei den Teilnehmerzahlen im Training noch nicht wieder da sind, wo wir vor Corona waren.“ Die langen unfreiwilligen Trainingspausen hatten negative Folgen. „Nach Corona sind die Kinder nicht mehr so sportlich, das ist mir schon aufgefallen. Sie müssen länger üben.“

Die drei Übungsstunden mit den Kindern hält Katharina Inhoff alle in der städtischen Sporthalle an der Kapellenstraße ab. Dort würde sie sich in Sachen Ausstattung die ein oder andere Verbesserung wünschen. „Wir kommen hier teilweise nicht richtig voran, weil beispielsweise Gymnastikbälle fehlen.“ Auch ein Sprungtisch steht ganz oben auf der Wunschliste der Turnabteilung. Da verschiedene Geräte fehlen, könne man nicht so abwechslungsreich trainieren, wie sie es eigentlich möchte, bedauert Katharina Inhoff.

Von Sascha Eyssen