„Immer in Anerkennung der geschundenen Menschen“ führte Oliver Nedelmann durch ein ungewöhnliches, bei allem Leid vergnügliches und sehr friedensgeprägtes Programm. Ganz deutliche Worte fanden die Kabarettisten wie der Urberacher Volker Heymann, diesmal im Duett mit Annette Potempa, oder der Dietzenbacher Theatermann Reiner Wagner: „Humor beginnt da, wo der Spaß aufhört“.
Ob Gitarrenspiel von Marcella Hagenauer, Gesang der angehenden Schauspielerin Ainikki Arndt, Berichte der 18-jährigen Sina Zastrow von einer Schultoilette, Texte der Offenthalerin Carolin Henning oder ein klassisches und ein aktuelles Märchen von Ramona Rippert: Das machte trotz allem fein versponnenen Humor nachdenklich und schürte die eigenen Ansprüche, heute und hier helfen zu müssen.
Die frühere Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Beldermann (80) steuerte einige Erinnerung vom Ende des Zweiten Weltkriegs bei. Sie erzählte aus ihrer Perspektive als aus dem Sudetenland nach Oberbayern Geflüchtete davon, wie sich Heimatvertriebene fühlen, die sich in ihrem neuen Leben zurechtfinden müssen.
Der Zuspruch zu dieser Veranstaltung war groß, und rund 130 Besucher waren für den Nedelmann’schen Hof eindeutig zu viel. Doch das Wichtigste: Die Menschen spendeten großzügig. Als nach dem letzten Zauberakt des Rodgauer Magiers Andreas Fleckenstein alle Künstler mit Hüten durch die Reihen wanderten und sammelten, war die Freude groß: 4 300 Euro kann Oliver Nedelmann auf das Spendenkonto der Stadt, auf dem bisher schon 26 500 Euro eingegangen sind, überweisen.
chz