Petra Wilde und Siegfried Kupczok vereidigt Neue Schiedsleute in Rödermark

Das Foto zeigt von links Karl Heinrich Hechler, Andrea Zbiral-Müller, Bürgermeister Roland Kern, Petra Wilde und Siegfried Kupczok und Amtgerichtsdirektor Volker Horn. Foto: p

Rödermark (red) – Streit gibt es immer mal – aber soll man deshalb gleich zum Gericht laufen? Eigentlich ist es doch schade, bis dahin gute Beziehungen aufs Spiel zu setzen, weil vielleicht die Hecke des Nachbargrundstücks zu hoch gewachsen ist, beim Einparken das Auto beschädigt wurde oder der Handwerker von nebenan den Reparaturauftrag schlecht ausgeführt hat. In solchen Fällen ist das Schiedsamt einer Kommune der richtige Ansprechpartner – oft ist der Gang dorthin Pflicht.

In Ober-Roden, dem Rödermärker Schiedsamtsbezirk I, ist seit dieser Woche ein neuer Mann fürs „Schlichten statt Richten“ mit zuständig. Im Dienstzimmer von Bürgermeister Roland Kern vereidigte der Direktor des Amtsgerichts Langen, Volker Horn, am Dienstag (7.) den 75 Jahre alten Siegfried Kupczok für eine Amtszeit von fünf Jahren als stellvertretende Schiedsperson. Kupczok, der für die Freien Wähler dem Stadtparlament angehört, war in der Dezember-Sitzung von den Stadtverordneten einstimmig gewählt worden. Schon im November hatten die Parlamentarier Petra Wilde zur Schiedsperson gewählt, die noch im gleichen Monat von Amtsgerichtsdirektor Horn vereidigt wurde.

Ersetzt oft Gang vor Gericht

Vor der Vereidigung der beiden Neuen war das alte Schiedsgericht verabschiedet worden: Horn und Bürgermeister Kern bedankten sich bei Andrea Zbiral-Müller und Karl Heinrich Hechler, die sich fünf Jahre lang ehrenamtlich engagiert hatten. Trotz des nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwandes habe ihr diese Aufgabe Freude bereitet, so Zbiral-Müller. Amtsgerichtsdirektor Horn sieht in der Arbeit der Schiedsmänner eine enorme Entlastung und Hilfe für die Justiz, denn jeder Fall, der auf diese Weise geschlichtet werden kann, wird nicht vor Gericht verhandelt. Durchschnittlic zehn Schiedsverfahren und etwa 30 Beratungsgespräche oder formlose Verfahren im Jahr hatten Zbiral-Müller und ihr Stellvertreter im Jahr zu bearbeiten. Bei der vorgerichtlichen Schlichtung eines Streits – zu 90 Prozent unter Nachbarn, so Hechler – ist es mit einem Termin meist nicht getan.  Mit dem neu besetzten Schiedsgericht in Ober-Roden können Termine unter der Telefonnummer 0176 39146923 (mittwochs von 16 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an schiedsamt1[at]gmx[dot]net vereinbart werden.