Ball und Buch: Fußballvereine arbeiten mit Schule und Bücherei zusammen Rödermark wird Standort für „kicken und lesen“

Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit: Auf dem Foto: vorne Janina Laaz, Nell-Breuning-Schule, dahinter von links nach rechts Thomas Mörsdorf (Koordination/Viktoria Urberach), Martin Koch (Germania Ober-Roden) und Gastgeber Lukas Schnabel vom FSV Frankfurt). Foto: p

Rödermark (red) – Das Projekt „kicken & lesen in Hessen“ wird 2016 in Bad Nauheim, Fulda, Hanau, Pfungstadt und Rödermark durchgeführt. Hessenstiftung und FSV Frankfurt fördern das Lesen als Schlüsselkompetenz für Integration und Bildungschancen von Jungen. Die Standorte erhalten insgesamt eine Förderung von 7 500 Euro.

Mit der Bewerbung „Zwei Vereine – eine Idee: Spaß mit Ball und Buch“ konnte die Jury der Stiftung überzeugt werden, Rödermark als einen von fünf Standorten in Hessen auszuwählen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1 500 Euro verbunden. Ziel von „kicken und lesen“ ist es, die Lesekompetenz von Jungen über ihre Begeisterung für Fußball zu stärken, denn 80 Prozent der Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche sind männlich.

Es droht ein Schulende ohne Abschluss. Anderen fehlt schlicht Bewegung, weil für die Eltern der Sportverein zu teuer ist. Antriebslosigkeit und Gesundheitsprobleme können schulische Leistungen weiter schwächen.

Pädagogische Aspekte

Durch die Einbindung von zwei großen und angesehenen Fußballvereinen aus den Stadtteilen Urberach und Ober-Roden erhält das Projekt eine hervorragende Grundlage im sportlichen Bereich. Viktoria Urberach und Germania Ober-Roden stellen im sportlichen Leistungsbereich Konkurrenten dar – für das Projekt „Zwei Vereine – eine Idee: Spaß mit Ball und Buch“ werden sie zu Verbündeten. Beide Vereine stellen sehr gut ausgebildete Fußballtrainer zur Verfügung, die auch über pädagogisches Geschick verfügen.

Die fachliche und pädagogische Begleitung stellen zwei weitere Kooperationspartner sicher: die Stadtbücherei Rödermark und die Oswald-von-Nell-Breuning-Schule (NBS). Die NBS wird im Einvernehmen mit dem Schiller-Haus und dem Netzwerk Flüchtlinge Rödermark auch über die Auswahl der zehn- bis zwölfjährigen Jungen entscheiden.

Die dezentrale Durchführung des Projektes, (fünf Wochenenden mit jeweils zwei Tagen) in den Sporthallen beider Stadtteile ermöglicht es den Kindern, die Sporthallen mit verträglichem Aufwand zu erreichen. Die Projektkoordinierung liegt beim Büro des Bürgermeisters. Die Preisverleihung fand am 24. Februar im Volksbankstadion des FSV Frankfurt in Bornheim statt.

Hessenstiftung fördert Kompetenz

Zum Hintergrund der Aktion „kicken und lesen“: Die 2001 gegründete „hessenstiftung – familie hat zukunft“ will Kinder und Jugendliche in ihren Basiskompetenzen gemäß dem Hessischen Erziehungs- und Bildungsplan fördern. Die Lesekompetenz unterstützt die Hessenstiftung, indem sie „kicken und lesen in Hessen“ 2016 zum sechsten Mal durchführt. Das Projekt beruht auf einer Initiative der Baden-Württemberg Stiftung und des VfB Stuttgart 1893. Mit dem Bildungs- und Integrationsprojekt „kicken und lesen in Hessen“ zeigen die „hessenstiftung – familie hat zukunft“ und der FSV Frankfurt 1899 seit fünf Jahren, dass die Zielgruppe der bildungsfernen Jungen mit Migrationshintergrund passgenau erreicht werden.

Die Attraktivität des Fußballs wird bei der Durchführung an je fünf Standorten über zehn Tage genutzt, um eine Leseförderung der Jungen zwischen zehn und 15 Jahren zu erzielen.