Clowns als Briefträger zwischen Schulen Urberacher Kinder warten auf Post aus Polen

Vielstimmiges Gejohle beim Auftritt der „Flaxxinis“ in der Sporthalle der Schule an den Linden: Sie holten humorvoll die Post der Drittklässler an ihre zukünftigen Brieffreunde in Oppeln in Polen ab. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Schon manche enge Verbindung hat mit einem Brief begonnen - vielleicht wird dies auch zwischen den 105 Drittklässlern der Schule an den Linden und ihren Altersgenossen in der polnischen Stadt Oppeln so. Das jedenfalls hoffen Rektorin Ruth Anderson und ihr Kollegium ebenso wie ihre polnischen Kollegen; als Medium für ihre Kontakte haben sie sich ein Clownsduo gewählt, das zunächst als Briefträger fungiert.

 

Die Clowns Max und Flax kamen in der vergangenen Woche schon mal mit einem herzerfrischend kindgerechten kleinen Programm und einem großen leeren Koffer in der Schule an den Linden vorbei. Sie begeisterten die Kinder in der Turnhalle bis zum lauten Gegröle und aufgeregten Hin- und Herrutschen und sammelten am Schluss Steckbriefe, Plakate und kleine Basteleien wie etwa Falttiere und Freundschaftsbänder ein, um sie nach Oppeln zu bringen. Dort waren sie dann am Montag zu Gast - in der Woche nach den Herbstferien werden sie wieder in der Schule an den Linden zurückerwartet: natürlich hoffen hier alle auf einen Koffer voller Grüße von den dortigen 105 Drittklässlern.

Gespannt auf die Antworten

„Eine Reise um die Welt“, so heißt das Projekt der Kinderinitiative Bad Orb, das die Fremde näher bringen und neugierig auf fremde Menschen und fremde Länder und sie vor allem verständlich machen soll. „Interkulturelle Kompetenz“ nennt sich dies im derzeitigen Zusammenleben, Abbau von Vorurteilen und von Fremdenfeindlichkeit, statt dessen spannende Begegnung mit Neuem und vor allem mit neuen Menschen. Zunächst ist mal der Weg das Ziel – wo es enden wird für diese beiden Schulen, ist völlig offen. Der Weg aber über die Clowns hat bei den Kindern sehr viel Aufmerksamkeit und in der Vorbereitung darauf sehr viel persönliches Engagement ausgelöst. Nun steigt die Spannung – was wird wohl aus Oppeln zurückkommen?

Unterstützung für ihr Programm, an dem mehrere Schulen jeweils mit eigenen Partnern teilnehmen, bekommt die Kinderinitiative Bad Orb vom Rotary Club Rodgau und hier speziell von deren Projektpaten Harald Flex, Geschäftsführer der Firma ITSG in Heusenstamm, in deren Betrieb bei Referenten ein Großteil des Zuschusses von 2.000 Euro gesammelt wurde. Mit dieser Hilfe können die Schüler der fünf dritten Klassen in Urberach nun auf Antworten aus Oppeln hoffen – und das sogar in deutscher Sprache, denn die polnischen Kinder lernen unter anderem Deutsch.