Verkehrsberuhigt und barrierefrei

Die Historie in Ober-Rodens alten Gassen lässt sich allenfalls an Fachwerkhäusern oder dem „Rodgaudom“ erkennen. Ab Juli sollen auch die Straßen des „Fränkischen Rundlings“ gepflastert werden, damit sie ins Ambiente passen.

Viereinhalb Jahre Planen und Diskutieren münden endlich in Bauarbeiten. Die Straßen des „Fränkischen Rundlings“ werden ab Juli auf alt getrimmt und bekommen einige moderne Elemente an die Ränder gestellt.

Ober-Roden – Das Warten auf Bagger und andere große Baumaschinen hat ein Ende: Die Versorger haben ihre Anschüsse und Leitungen auf Vordermann gebracht, und nun geht’s tatsächlich los mit der Erneuerung der Straßen im Ortskern von Ober-Roden. Am 4. Juli beginnen die Straßenbauer und Pflasterer der Firma Gross aus Kelsterbach in der Dockendorffstraße, dem ersten Bauabschnitt des groß angelegten Projektes.

Das kostet, so Bürgermeister Jörg Rotter auf Anfrage, rund 1,2 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte werden aus Fördermitteln finanziert. Rotter: „So bekommen wir Zuschüsse für eine Baumaßnahme innerorts, die sonst zu 100 Prozent von der Kommune bezahlt werden müsste.“

Nach Jahren der Vorbereitung, der Erstellung von Plänen und der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird der innere Ring mit Pfarrgasse und Heitkämper-, Dockendorffstraße und Glockengasse, von Historikern „Fränkischer Rundling“ genannt, im Zuge des Städtebauförderungsprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ von Grund auf erneuert und umgestaltet.

Die neue Optik sieht gepflasterte Straßen ohne abgeteilte Bürgersteige vor. So entsteht eine verkehrsberuhigte, barrierefreie Mischfläche für Fußgänger, Rad- und Autofahrer, ausgestattet mit zeitgemäßen Sitzgelegenheiten und energiesparender Beleuchtung, Müllbehältern und Fahrradständern, alles in einem einheitlichen Stil.

Parkflächen werden neu angeordnet, sogenannte „Verweilorte“ gestaltet, Bäume gepflanzt, Blumenkübel aufgestellt und zusätzliche Grünflächen ausgewiesen. „Es ist sehr erfreulich, dass die Pläne jetzt endlich umgesetzt werden. All das wird die Aufenthaltsqualität im Ortskern erheblich verbessern“, freut sich Bürgermeister Jörg Rotter. „Es war an der Zeit, hier tätig zu werden. Ohne das Städtebauförderungsprogramm hätten wir dies aber nicht stemmen können.“

Die Straßenbaufirma hat die Anlieger im Ortskern mit allen notwendigen Informationen wie Ansprechpartner, Bauabschnitte und Bauzeiten oder Müllsammelstellen versorgt. So soll es auch sein, wenn die Arbeiten westlich der Frankfurter Straße fortgeführt werden – voraussichtlich im Herbst.

Rödermark wurde Ende 2017 in zwei Förderprogramme von Bund und Land aufgenommen, aus denen erhebliche Mittel für Projekte des Stadtumbaus fließen. Die Förderung kann bis zu 65 Prozent betragen. Für Rödermark geht es im Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ – unter diesem Namen wurden Anfang 2020 die beiden ursprünglichen Programme vereint – zum einen um den Ortskern Ober-Roden, zum anderen um die Aufwertung von Flächen im Norden von Urberach.

Dafür wurde ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellt, das auf mehreren hundert Seiten einen Katalog an Maßnahmen zur Umsetzung in den kommenden Jahren bereitstellt.

Detaillierte Informationen zum Erneuerungsprojekt im Zentrum von Ober-Roden findet man auf der Homepage der Stadt www.roedermark.de.

Von Michael Löw