Den Widerstand gegen NS-Terror dokumentiert

Ober-Roden – Am 8. Mai jährt sich die Befreiung Deutschlands von der nationalsozialistischen Diktatur zum 77. Mal. Die Stadt nimmt diesen besonderen Tag zum Anlass, das Gedenkbuch „Widerstand in Rödermark 1933 - 1945“ vorzustellen. Herausgeber sind Klaus-Joachim Rink und der Magistrat. Zudem wird die Ausstellung „Frauen im Widerstand“ eröffnet. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 8. Mai, um 18 Uhr im Vereinsraum der Stadtbücherei statt.

Der Initiative von Klaus-Joachim Rink, Mitglied im Heimat- und Geschichtsverein, ist es zu verdanken, dass eine Lücke in der Erforschung der Geschichte Rödermarks im sogenannten „Dritten Reich“ geschlossen wurde. Mit Unterstützung der Stadt hat der Enkel des von den Nazis verfolgten Urberacher SPD-Landtagsabgeordneten Aloys Georg Rink ein Projekt auf den Weg gebracht, das den Widerstand gegen die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten erstmals detailliert darstellt. Unter dem Titel „Verfolgung und Repression während der NS-Gewaltherrschaft in Ober-Roden und Urberach. Widerstand in Rödermark 1933 bis 1945“ versammelt es Beiträge von Rink und anderen Autorinnen und Autoren.

Rink versteht sein Werk als Ergänzung der grundlegenden Dokumentation von Egon Schallmayer und Jörg Leuschner, „Ober-Roden und Urberach im sogenannten „Dritten Reich“. Die Bedeutung dieses mehr als 500 Seiten starken Buches aus dem Jahr 1998 hebt Rink im Vorwort hervor. Es sei eine „umfassende Darstellung des örtlichen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Milieus“, das die Jahre von 1933 bis 1945 in den beiden Altorten von Rödermark prägte.

Rink stellt rund 100 Menschen mit Bild und Kurzbeschreibung vor, die Widerstand geleistet haben. Hierbei handelt es sich um rund 80 im Schallmayer-Leuschner-Buch namentlich erwähnte ehemalige Bürger sowie um rund 20 weitere Personen, deren Schicksale aus neu aufgetauchten Prozessakten rekonstruiert werden konnten. Hinzu kommen Opfer der Nazis, von denen in der Öffentlichkeit bislang nichts bekannt war.
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